Davis Cup: Rodionov zieht kuriosen Vergleich - Melzer will "Positives mitnehmen"

Mit einem Sieg von Jurij Rodionov wäre für Österreich auch gegen Italien etwas möglich gewesen - im zweiten Satz versagten dem 26-Jährigen allerdings die Nerven. Die Nummer 177 der Welt bemühte nach dem Match daher einen kuriosen Vergleich. Kapitän Jürgen Melzer zog nach der starken Davis-Cup-Saison indes ein äußerst positives Fazit.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 19.11.2025, 21:25 Uhr

Jurij Rodionov hatte gegen Matteo Berrettini seine Chancen
© Getty Images
Jurij Rodionov hatte gegen Matteo Berrettini seine Chancen

von Nikolaus Fink aus Bologna

Das Gefühl, für Österreich wäre an diesem Mittwochabend in Bologna mehr drin gewesen, beschlich auch Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer. “Ich bin immer noch davon überzeugt, dass die erste Partie ganz anders ausgehen kann. Das sind wirklich ganz wenige Punkte, sonst wären wir in einem dritten Satz gewesen”, trauerte der 44-Jährige den vergebenen Chancen von Jurij Rodionov in dessen Einzel gegen Matteo Berrettini hinterher.

Schließlich hätte Rodionov den zweiten Durchgang gegen den Wimbledon-Finalisten von 2021 eigentlich gewinnen müssen. Denn der Weltranglisten-177. fand nicht nur drei Satzbälle am Stück vor (bei diesen servierte Berrettini herausragend), sondern hatte zuvor bei 5:3 schon zum Satzausgleich aufgeschlagen. “Ich muss sagen, dass ich einfach nervös geworden bin. Ich habe aufgehört, mein Spiel zu spielen, bin zu passiv geworden und habe nur noch darauf gehofft, dass Matteo Fehler macht”, gestand Rodionov.

Wie beim ersten Mal?

Ansonsten sei er mit seiner Vorstellung durchaus zufrieden gewesen, führte Rodionov aus. Die Atmosphäre in der mit 10.500 Zuschauern ausverkauften Supertennis Arena hatte er zuvor so nie erlebt. “Ich denke, man kann diese Situation nur mit Erfahrung lösen”, griff der 26-Jährige zu einem “blöden, aber treffenden Beispiel”: “Es ist, als wärst du 16 Jahre alt und dein Vater erklärt dir, wie man sich beim ersten Mal verhalten soll. Das muss man einfach erleben.” Man müsse über die Hürde gehen, damit es besser werde. 

Im Gegensatz zu Rodionov hatte Österreichs Nummer eins Filip Misolic im Duell der Nummer-eins-Spieler gegen Flavio Cobolli keine Chance. “Für das Niveau, auf dem Flavio heute gespielt hat, reicht das einmal annährend”, ortete der Steirer viel Verbesserungsbedarf in seinem Spiel. “Ich hatte für das heute keine Taktik."

Auslosung findet am Sonntag statt

Insgesamt durften die Österreicher, die die Finalrunde mit Siegen über Finnland und Ungarn erreicht hatten, mit der diesjährigen Davis-Cup-Saison freilich hochzufrieden sein. “Mir taugt es, dass wir in so einer Sportart zu den letzten acht Nationen zählen”, zeigte sich Melzer stolz. "Ich denke, wir als Tennisnation sollten aus diesem Jahr viel Positives mitnehmen.”

Naturgemäß hoffe er, dass Österreich nicht erneut 13 Jahre auf ein Viertelfinale muss. “Es muss schon viel zusammenpassen, aber es ist definitiv nicht unmöglich, dass wir das wieder hinkriegen”, meinte Melzer. “Vielleicht sitzen wir in einem Jahr wieder da.” Erste Aufschlüsse darüber, wie realistisch die Teilnahme am Finalturnier 2026 ist, wird es am Sonntag geben. Dann findet in Bologna nämlich die Auslosung der ersten Qualifikationsrunde statt.

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Mittwoch
19.11.2025, 22:21 Uhr
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