Dominic Thiem über erstes Federer-Match: „Dann ist er rausgekommen und hat mich zerstört“
Dominic Thiem über die ersten Matches gegen Federer, Nadal und Djokovic - und die Zeit nach den "Big Three".
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
08.11.2021, 22:27 Uhr

De Bilanz von Dominic Thiem gegen Roger Federer, sie kann sich sehen lassen: 5 zu 2 führt der Lichtenwörther gegen den 20-fachen Grand-Slam-Champ, auch wenn man einschränken muss. In zwei Partien hatte Federer bereits Matchbälle, zudem war er teils angeschlagen.
An das erste Match gegen den Schweizer erinnert sich Thiem noch gut, auch, oder gerade weil es dort eine Abfuhr setzte. Zu Beginn der Saison 2016 war‘s, im Halbfinale von Brisbane, und Federer siegte locker mit 6:1, 6:4. „Er war etwas krank in dieser Woche, daher hatte ich mir schon etwas erwartet“, reflektierte Thiem im Podcast Einfach mal luppen. "Und dann ist er rausgekommen und hat mich zerstört, hat mich ganz schlecht aussehen lassen. Da dachte ich: Okay, es ist doch nicht so anders wie im Fernsehen."
Im selben Jahr in Rom (auf Sand) und Stuttgart (auf Rasen) gewann dann Thiem, „aber man muss fairerweise sagen: Da hatte er Rückenprobleme, war nicht bei 100 Prozent, hat dann auch die Saison beendet.“ Federer hatte sich damals nach den Australian Open am Knie verletzt und war recht schnell auf die Tour zurückgekehrt, sowohl das Knie als auch der Rücken hakten aber damals. Der Schweizer beendete dann bereits im Juli seine Saison und kam erst 2017 zurück.
2019 gewann dann Thiem erneut, im Finale von Indian Wells, seinem Durchbruch auf Hartplatz.
Es sei immer ein Traum, gegen Federer zu spielen, schwärmte Thiem. „Ich hoffe, dass es nächstes Jahr zumindest zu einem Duell kommt.“ Federer ist aktuell erneut außer Gefecht, musste sich nach dem Wimbledonturnier erneut am rechten Knie operieren lassen, nach bereits zwei OPs in 2020.
Thiem gegen "Big Three": "Legenden-Aura"
Thiem erinnerte sich ohnehin aber an die ersten Duelle gegen die ganz Großen, vor allem die ersten Matches seien da sehr schwierig gewesen. „Du kennst sie aus dem Fernsehen, betest sie an, willst dahin, wo sie sind. Und plötzlich stehst du ihnen gegenüber.“ Federer, Nadal und Djokovic würden zudem „eine Legenden-Aura“ versprühen, „da muss man sie nicht nur spielerisch besiegen, sondern den Legendenstatus gleich mit. Das ist die ersten Male richtig schwer.“
Thiem über Zeit nach Federer und Co.: "Unsere Aufgabe, Fans an uns zu binden"
Ach ja: Und wenn die Drei ihre Karriere beenden, wie geht es dann weiter im Welttennis? Können die jungen Wilden sie ersetzen? "Der Großteil der Fans, mindestens die Hälfte sind Fans von Federer, Nadal, Djokovic. Das ist unsere Aufgabe: dass wir so gut spielen und so gut in deren Fußstapfen treten, dass die Leute, die Tennis wegen den Dreien verfolgen, dabei bleiben. Dass wir die Fans von denen an uns binden.“
Große Rolle könnten dabei auch die ganz Jungen spielen. Da sieht Thiem vor allem Jannik Sinner und Carlos Alcaraz ganz vorne dabei. Beide seien super, und Sinner als Südtiroler „nur ganz knapp kein Österreicher."