Emma Raducanu in Indian Wells: "Habe ein Grand-Slam-Turnier gewonnen, jetzt ist alles ein Bonus"

In der Nacht zum Samstag ist Emma Raducanu erstmals wieder auf dem Tennisplatz aktiv. Von Druck nach ihrem Majorsieg bei den US Open spürt sie allerdings nichts.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 08.10.2021, 16:57 Uhr

Emma Raducanu
© Getty Images
Emma Raducanu

Emma Raducanu hat durchaus viel erlebt in den vergangenen Wochen, nach ihrem Sieg aus der Qualifikation heraus bei den US Open. Die Met Gala in New York. Ein royales Tennismatch mit Herzogin Kate Middleton. Die Premiere des neuen James Bond.

Alles aber nicht so wichtig. "Ich mag solche Erlebnisse, aber gleichzeitig war es so, dass ich wieder auf den Trainingsplatz gegangen bin und gespürt habe: Das ist es, wo ich wirklich sein will", erklärte sie im Gespräch mit der New York Times./

In Indian Wells werden die Augen ab heute wieder auf Raducanu gerichtet sein in ihrem Match gegen Aliaksandra Sasnovich (ca. 3 Uhr MESZ). "Das Gute ist, dass ich noch Raum zur Verbesserung habe, und ich habe ein Grand-Slam-Turnier gewonnen", sagte sie. "Aber statt des Gefühls, nun viel Druck zu verspüren, fühle ich mich frei, wirklich entspannt. Weil man Tennis spielt, um ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen, und ich habe eines gewonnen. Alles jetzt ist ein Bonus."

Raducanu: Erst Schule abgeschlossen, dann US Open gewonnen

Zumal die Britin auch auf eine gewisse Sicherheit fürs "normale" Leben blicken kann. Im Gegensatz zu einigen anderen Profis hat sie die Schule abgeschlossen, die letzten Prüfungen fanden im Sommer statt. "Ich hoffe, der Teil ihrer Geschichte kommt auch an die Öffentlichkeit", sagt Max Eisenbud, ihr Manager. Eisenbud ist im Tennisbusiness vor allem aufgrund seiner Zusammenarbeit mit Maria Sharapova bekannt. "Es gibt so viele Familien, die ihre Kinder aus der normalen Schule nehmen und Home-Schooling betreiben, und sie haben keine Chance, professionelles Tennis zu spielen. Ich denke, das ist recht traurig."

Kurios übrigens: In Indian Wells ist Raducanu direkt bei ihrem ersten Auftritt gesetzt, obwohl sie nur via Wildcard ins Feld gekommen ist. Denn ihr neues "Nach-US-Open-Ranking" - aktuell ist die die Nummer 22 - war zum Meldeschluss für das WTA-1000er-Turnier in der kalifornischen Wüste noch nicht gut genug fürs Hauptfeld. "Verrückt", so Raducanu, "ich habe ja gerade mal am Qualifikations-Tableau gekratzt. Jetzt gesetzt zu sein, kann ich kaum glauben. Ich hätte nie erwartet, dass mein Ranking so schnell so gut ist. Das ist einfach wunderbar, und ich bin wirklich stolz auf mich."

von Florian Goosmann

Freitag
08.10.2021, 16:41 Uhr
zuletzt bearbeitet: 08.10.2021, 16:57 Uhr