Erste Bank Open: Jürgen Melzer und Edouard Roger-Vasselin gewinnen Österreicher-Duell
Jürgen Melzer und Edouard Roger-Vasselin haben ihre Ambitionen, sich für die Nitto-ATP-Finals zu qualifizieren, auch bei den Erste Bank Open unterstrichen. In der ersten Runde setzte sich die österreichisch-französische Paarung gegen Oliver Marach und Dan Evans mit 6:2 und 7:5 durch.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 28.10.2020, 13:24 Uhr
Von Michael Rothschädl aus der Wiener Stadthalle
Matches mit Jürgen Melzer haben spätestens seit vergangenem Montag einen ganz besonderen Charakter. Im Zuge seiner Vorstellung als neuer sportlicher Leiter des österreichischen Tennisverbands gab der Deutsch-Wagramer nämlich bekannt, mit den Australian Open kommenden Jahres seine Profi-Karriere an den Nagel hängen zu wollen. Dementsprechend viele Fans sind bereits zu Mittag in die Wiener Stadthalle gekommen, um dem ehemaligen Weltranglisten-Achten bei der Arbeit zuzusehen.
Melzer, der standesgemäß an der Seite des Franzosen Edouard Roger-Vasselin an den Start ging, sollte in der ersten Runde der Erste Bank Open auf das österreichisch-britische Duo Marach/Evans treffen. Oliver Marach hat sich nach den verkorksten Auftritten in Nordamerika zum Re-Start der ATP-Tour von Langzeitpartner Raven Klaasen getrennt - und schlägt derzeit mit stets unterschiedlichen Doppelkollegen auf.
Im zweiten Anlauf ausserviert
Die fehlende Eingespieltheit merkte man dem Grazer und dem Briten in diesem Match zumindest anfangs deutlich an, Melzer/Roger-Vasselin sollten ein frühes Break schaffen und sich diesen Vorteil nicht mehr nehmen lassen. Mit einem weiteren Break stellte das eingespielte Duo auf 1:0-Sätze. Im zweiten Durchgang sah es anfangs danach aus, als würde auch dieser Satz zu einer recht deutlichen Angelegenheit werden, wieder gelang dem Deutsch-Wagram und dem Franzosen das erste Break.
Diesmal konnten Marach/Evans aber besser reagieren, die beiden hatten bereits im sechsten Game zwei Chancen aufs Rebreak, ließen diese aber ungenutzt. Besser klappte es dann, als Melzer/Roger-Vasselin bereits auf den Matchgewinn servierten - ihren Kontrahenten gelang das Break zur rechten Zeit, in Satz zwei war alles wieder in der Reihe. Aber nicht lange, das österreichisch-französische Duo schnappte sich postwendend ein neuerliches Break - und sollten im zweiten Versuch souverän ausservieren.
Ein letztes Hurra in der Stadthalle
"Es ist sehr speziell, einfach, weil es das letzte Mal ist. Ich hatte hier einige der schönsten Momente meiner Karriere. Ich hoffe natürlich, dass ich noch einige Matches hier spielen kann", so der Deutsch-Wagramer im Anschluss an seinen Erfolg. Damit haben Jürgen Melzer und Edouard Roger-Vasselin ihre Ambitionen eindrucksvoll unterstrichen, sich einen Platz bei den Nitto-ATP-Finals zu sichern.
Melzer Jürgen