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Erste Bank Open: Medvedev und Sinner souverän, Tsitsipas ringt Struff nieder

Während Daniil Medvedev und Jannik Sinner bei den Erste Bank Open souverän in die Runde der letzten 16 eingezogen sind, musste Stefanos Tsitsipas gegen Jan-Lennard Struff deutlich härter kämpfen. Auch der Grieche konnte sich schließlich aber durchsetzen. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 28.10.2020, 17:58 Uhr

Daniil Medvedev feierte bei den Erste Bank Open einen ungefährdeten Auftaktsieg
Daniil Medvedev feierte bei den Erste Bank Open einen ungefährdeten Auftaktsieg

Von Michael Rothschädl aus der Wiener Stadthalle 

Nachdem Jürgen Melzer und Edouard Roger-Vasselin zum Start in den Spieltag der Erste Bank Open einen Auftaktsieg eingefahren haben, war es an der Zeit für Daniil Medvedevs ersten Auftritt auf österreichischen Boden. Der Weltranglisten-Sechste bekam es in der ersten Runde mit dem Lucky Loser Jason Jung zu tun, der kurzfristig für Alex de Minaur ins Feld gerückt war. 

Daniil Medvedev startete gewohnt solide in dieses Match, hielt den Ball mit guter Länge im Spiel und kam so früh im Match zum Break. Der Russe stieg in der Folge etwas vom Gas und wäre dafür beinahe bestraft worden - konnte beide Breakchancen Jungs aufs 4:4 aber abwehren. Erstmals wurd der Russe, der über weite Strecken des ersten Satzes etwas teilnahmslos über den Platz schlich, lauter, erhöhte noch einmal die Intensität und kam per Break zum 6:3-Satzgewinn. 

Medvedev mit "großartigem Start"

Auch im zweiten Durchgang sollte dem Weltranglisten-Sechsten ein Traumstart gelingen, wenngleich er dafür hart arbeiten musste. Jason Jung hatte im ersten Spiel des Satzes eine Breakchance, Medvedev vereitelte mit starken Aufschlägen und kam mit ganz feinem Händchen wenig später selbst zum Break. Der in Florida geborene Jung hatte auch im folgenden Spiel die Möglichkeit, ein promptes Rebreak zu schaffen, erneut bewies Medvedev in den brenzligen Situationen aber Nervenstärke. Damit war die Gegenwehr des 31-Jährigen gebrochen, Medvedev holte sich ein weiteres Break und verwertete nach etwas mehr als einer Stunde seinen fünften Matchball mit einem sehenswerten Slam-Dunk-Volley. 

"Es war ein großartiger Start. In der ersten Runde gibt es immer wieder einige Überraschungen zu sehen, weshalb es einfach nur wichtig ist, das erste Match zu gewinnen", sagte der Russe im Anschluss an seinen Erfolg. Mit den Bedingungen beim Turnier sei der 24-Jährige indes sehr zufrieden. "Super Essen - wahrscheinlich das beste auf der Tour, super Hotel, super Organisation - kann nur Positives berichten", adelte der Weltranglisten-Sechste die Veranstalter der Erste Bank Open. 

Struff holt Satz eins

Direkt nach Medvedev sollte jener Mann auf den Centre Court schreiten, der den Russen erst kürzlich vom fünften Weltranglisten-Platz verdrängen konnte: Stefanos Tsitsipas. Auch für den Griechen war es der erste Auftritt in Österreich, die Aufgabe in Runde eins mit Jan-Lennard Struff jedoch eine ungleich schwerere. Mit dem Warsteiner hatte sich der Weltranglisten-Fünfte in der Vergangenheit so machen harten Fight geliefert - auch und insbesondere, weil der 22-Jährige nicht immer eine passende Antwort auf die Aufschlagstärke des Deutschen parat hatte. 

So auch im ersten Satz des heutigen Aufeinandertreffens, beide Spieler spazierten regelrecht durch ihre Aufschlagspiele, die wenigen Breakchancen, die es im ersten Durchgang zu sehen geben sollte, konnten sowohl Struff als auch Tsitsipas mit Bravour vereiteln. Es musste also ein Tiebreak die Entscheidung bringen, in welchem Jan-Lennard Struff langsam aber sicher die Kontrolle an sich riss, mit einem Traumreturn das Minibreak zum 4:2 schaffte und nach einem blitzsauberen Netzvorstoß Satz eins in trockene Tücher brachte. 

Tsitsipas mit längerem Atem

Im zweiten Durchgang setzte sich das Bild aus dem ersten Satz fort. Beide Spieler agierten bei eigenem Serve nahezu unantastbar, servierten sich bis zum Stand von 4:3 problemlos durch. Dann aber sollte sich Jan-Lennard Struff die erste Unkonzentriertheit dieser Partie leisten - und prompt mit dem Break bestraft werden. Der Warsteiner klopfte im nächsten Aufschlagspiel mit einem 15:30 zwar nochmal an, ließ aber zwei aussichtsreiche Chancen liegen und kassierte den Satzausgleich. 

Nun sollten sich die Kräfteverhältnisse in diesem Match langsam zu Gunsten des Griechen wenden, der von einem völlig verkorksten Aufschlagspiel Struffs profitierte und auch im Entscheidungsdurchgang das Break schaffte. Struff hingegen hatte mittlerweile keinerlei Zugriff mehr auf die Aufschlagspiele des Weltranglisten-Fünften und seine liebe Not, seine eigenen durchzubringen. Tsitsipas ließ zwar einen Breakball aufs 4:1 ungenutzt, servierte das Match aber schließlich nach knapp zwei Stunden souverän zum 6:7 (3). 6:3 und 6:4-Erfolg aus. 

Sinner bestätigt Topform 

Am NextGen-Court fand zeitgleich mit dem Duell zwischen Jan-Lennard Struff und Stefanos Tsitsipas ein Match statt, das sich durchaus die Aufmerksamkeit eines größeren Publikums verdient gehabt hätte, trafen mit Jannik Sinner und Casper Ruud doch zwei der vielversprechendsten Nachwuchshoffnungen aufeinander. Auch hier vermochte in Durchgang eins kein Spieler ein Break zu schaffen, weshalb die Kurzentscheidung für Klarheit sorgen musste. In dieser drückte Sinner aufs Gas und holte sich mit 7:2 die Satzführung. 

Das sollte dem Südtiroler Auftrieb geben, Sinner holte sich in Satz zwei das erste Break der Partie, bestätigte souverän und zog schnell mit 3:0 davon. Zwar sollte dem jungen Norweger noch einmal das Comeback zum 3:3 gelingen, am Ausgang des Matches konnte dies aber nichts mehr ändern. Sinner schickte sich gleich im nächsten Aufschlagspiel Ruuds an, ein neuerliches Break zu schaffen, ging mit 5:3 in Front und servierte zum 7:6 (2) und 6:3-Erfolg aus. Der junge Italiener trifft in einem wahren Schlagerspiel nun auf den Russen Andrey Rublev. Der Sieger könnte im Viertelfinale auf Dominic Thiem treffen. 

In der Night-Session werden unterdessen Novak Djokovic und Borna Coric ihr Zweitrundenduell bestreiten, ehe Pablo Carreno Busta und Kevin Anderson den Spieltag in der Wiener Stadthalle beschließen. Lokalmatador Dominic Thiem und sein Landsmann Jurij Rodionov sind am Donnerstag im Einsatz. 

Hier geht´s zum Draw der Erste Bank Open! 

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Mittwoch
28.10.2020, 17:27 Uhr
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