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"Es ist das Übliche" - Zurückgestufter Rafael Nadal beklagt Setzung in Wimbledon

Während Roger Federer von der speziellen Setzungsformel in Wimbledon profitiert, ist Rafael Nadal einer der Leidtragenden.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 26.06.2019, 11:26 Uhr

Rafael Nadal wartet 2019 noch auf seinen ersten Turniersieg
© Getty Images
Rafael Nadal wartet 2019 noch auf seinen ersten Turniersieg

Denn wenn bei sonstigen Turnieren streng nach ATP-Ranking gesetzt wird, bildet Wimbledon eine Ausnahme. Früher legte ein spezielles Komittee die gesetzten Spieler und deren Reihung fest. Rasenplatzspezialisten wie Boris Becker, Stefan Edberg oder Patrick Rafter wurden gerne höher eingestuft als es ihre Weltranglistenposition gerechtfertigt hätte, Sandplatzexperten wie Thomas Muster, der nie ein Match in Wimbledon gewann, wurden nach hinten durchgereicht. Schon damals protestierten einige Spieler oder drohten mit einem Boykott.

Seit 2002 geht Wimbledon nun nach einer speziellen Formel vor. Addiert werden:

Einer der Leidtragenden in aller Regel: Rafael Nadal. Denn der Spanier spielte in den vergangenen Jahren nur in Wimbledon auf Rasen. Ergebnis: Obwohl Nadal aktuell Weltranglistenzweiter ist, wird er bei der Setzung in Wimbledon vom Weltranglistendritten Roger Federer verdrängt.

Experte Cahill: Wimbledon-Setzung stammt aus einer anderen Zeit

"Es ist jedes Jahr dasselbe", so Nadal im Interview mit dem spanischen Sender Movistar. "Wimbledon ist das einzige Turnier im Jahr, wo sie machen können, was sie wollen in dieser Beziehung."

Aber Nadal gab auch den üblichen Pragmatiker. Er müsse sein Bestes geben und kämpfen, um seine Spiele zu gewinnen. "Das Einzige, was für mich nicht richtig erscheint, ist, dass nur Wimbledon so vorgeht. Das betrifft ja nicht nur mich, sondern auch andere. Sie respektieren den Status nicht, den sich die Spieler während der Saison erspielt haben."

Auch im weiteren Feld der Tennisexperten sorgt Nadals "Zurückstufung" für Diskussionen. Ein Argument von Darren Cahill gegen die Wimbledon-Formel: Sie sei zu einer Zeit entstanden, als es noch klare Experten für bestimmte Beläge gegeben habe - und viele Sandplatzspieler einen Bogen um Wimbledon gemacht hätten. "Das ist nicht mehr der Fall", so der Ex-Coach von Simona Halep.

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von Florian Goosmann

Mittwoch
26.06.2019, 09:55 Uhr
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