Eugenie Bouchard: Blitzstart in eine Karriere mit Fragezeichen

Eugenie Bouchard hat also mit einer Niederlage gegen Belinda Bencic in Montreal ihre Karriere beendet. Nach einem fulminanten Start ist die Laufbahn der Kanadierin ebenso schnell ins Stocken geraten.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 03.08.2025, 13:06 Uhr

Eugénie Bouchard am Mittwoch in Montreal
© Getty Images
Eugénie Bouchard am Mittwoch in Montreal

Nürnberg, 2014 - wer erinnert sich nicht? Damals gab es ja noch das WTA-Turnier am Valznerweiher, die Frauen sind immer gerne gekommen, vor allem die Parties für die Spielerinnen sollen legendär gewesen sein. Vor etwas mehr als elf Jahren war Eugenie Bouchard jedenfalls auf der Höhe ihrer Schaffenskraft, was damals keine ahnen konnte, schließlich war Bouchard ja gerade mal 20 Jahre alt. Angereist mit dem Selbstvertrauen einer Australian-Open-Halbfinalistin stürmte Bouchard in Nürnberg also zu ihrem ersten und, wie man jetzt weiß, auch einzigen Turniersieg. Im Endspiel schlug sie Karolina Pliskova.

Wenige Tage später stand Bouchard fast schon erwartungsgemäß im Halbfinale von Roland-Garros, auf dem Weg dorthin fiel ihr auch Angelique Kerber zum Opfer. In der Vorschlussrunde war dann Maria Sharapova, die spätere Siegerin zu stark. Für „Genie“ kein Problem: Dann zog sie halt ins Endspiel von Wimbledon ein, sah dort aber gegen Petra Kvitova kein Land.

Bouchard qualifiziert sich für die WTA Finals

Bei den US Open später im Sommer 2014 reichte es noch einmal zum Einzug ins Achtelfinale, insgesamt konnte Bouchard in jener Saison 19 Einzel-Matches bei rand-Slam-Turnieren gewinnen. Und qualifizierte sich folgerichtig für die WTA Finals.

Der Himmel schien das Limit zu sein. War es dann aber nicht. Einmal noch gab es ein Viertelfinale bei den Australian Open, gleich zu Beginn 2015 war’s. Es folgte eine Abfolge aus Verletzungen, Comebacks, kleineren Erfolgen, weiteren Rückschlägen. Fast so wie bei Landsfrau Bianca Andreescu ein paar Jahre später. Für ihre Fans war Eugenie Bouchard dennoch weiter greifbar, zumindest über die sozialen Medien, die sie so erfolgreich bediente wie wenig andere Tennisspielerinnen. 

In jüngster Vergangenheit hatte man Eugenie Bouchard eher beim Pickleball gesehen als im professionellen Tenniszirkus. So gesehen waren ihre beiden letzten Auftritte beim WTA-Tour-1000-Turnier in Montreal eine erfreuliche Überraschung. Die natürlich auch die Frage aufwirft: Was wäre gewesen, wenn Genie Bouchard den Schwung von 2014 weiter mitnehmen hätte können?

von Jens Huiber

Freitag
01.08.2025, 12:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 03.08.2025, 13:06 Uhr