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French Open: Dominic Thiem - Böses Erwachen beim Saisonhighlight

Für Dominic Thiem setzte es bei seinem persönlichen Saisonhighlight in Paris eine äußerst bittere Erstrundenniederlage. Der Österreicher sprach nach der Pleite gegen Pablo Andujar sogar von einem Rückfall in alte Muster.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 30.05.2021, 19:33 Uhr

Dominic Thiem bei den French Open in Paris
© Getty Images
Dominic Thiem verlor in Paris bereits in der ersten Runde

Lange Zeit hatte es für Dominic Thiem in seiner Auftaktbegegnung gegen Pablo Andujar trotz einer spielerisch eher mäßigen Leistung auf dem Court Philippe-Chatrier gut ausgesehen: Mit 6:4 und 7:5 führte der Weltranglistenvierte, an ein Comeback des routinierten Spaniers war zu diesem Zeitpunkt nicht im Entferntesten zu denken.

Und doch sollte rund zweieinhalb Stunden später der Iberer den Platz als Sieger verlassen. 6:4, 7:5, 3:6, 4:6, 4:6 lauteten am Ende die bitteren Zahlen aus Sicht des Österreichers, erst zum zweiten Mal nach der epischen Achtelfinalpartie gegen Juan Martin del Potro bei den US Open 2017 verspielte Thiem einen Zweisatzvorsprung.

Thiem betritt Neuland

So nahm der 27-Jährige schon wenige Minuten nach der ebenso überraschenden wie vermeidbaren Pleite im Pressekonferenzraum Platz und rang spürbar nach Worten: "Es ist einfach nicht gut genug. Und ja, es ist eine sehr schwierige Situation. Mir hat nicht die Motivation gefehlt, aber das Spiel war heute einfach nicht da."

Zum ersten Mal in seiner Karriere habe er das Gefühl, dass sein Weg nicht mehr nach oben führe, erklärte Thiem. "Natürlich bin ich etwa von Position fünf auf acht in der Weltrangliste gefallen, aber ich hatte nie solche Niederlagen - insbesondere nicht in Roland Garros", präzisierte der 27-Jährige.

Tatsächlich scheiterte Thiem in diesem Jahr zum ersten Mal in seiner Karriere bereits in der ersten Runde der French Open - und das, obwohl er dem erklärten Saisonziel alles untergeordnet und sich vor Beginn der Sandplatzsaison eine Pause gegönnt hatte. Die etwas kürzere Vorbereitungszeit sei aber nicht das Problem gewesen, schließlich habe er in den Trainingseinheiten ordentlich gespielt, erklärte der Niederösterreicher.

Problem dabei: In den Matches konnte Thiem nicht an diese Form anknüpfen. "Es haben in allen Teilen einige Prozent gefehlt. Die Vorhand war eine Katastrophe, die Rückhand war eine Katastrophe. Alles war verkrampft und nicht locker genug", wollte sich der 27-Jährige erst gar nicht in Ausreden flüchten. Die wohl beste Conclusio lieferte Thiem selbst: "Ich bin heute in richtig schlechte Muster zurückgefallen."

Ungewisse Zukunft

Doch wie geht es für ihn nun weiter? Das wisse er noch nicht, Umstellungen in seinem Team werde er aber keine vornehme: "Ich sehe null Anlass dafür, irgendetwas was zu wechseln. Ich denke, dass ich selbst das Ruder herumreißen muss und dass die Leute, die ich habe, bestens dafür geeignet sind, mir dabei zu helfen."

In den nächsten Tagen werde es für ihn einmal darum gehen, die Niederlage zu verdauen, erklärte der amtierende US-Open-Sieger. Denn mit einem derart bösen Erwachen beim Saisonhighlight hätte wohl kaum jemand gerechnet - am wenigsten wohl Dominic Thiem selbst.

Hier das Match zum Nachlesen im Liveticker!

Hier das Einzel-Tableau in Roland Garros

 

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von Nikolaus Fink

Sonntag
30.05.2021, 19:12 Uhr
zuletzt bearbeitet: 30.05.2021, 19:33 Uhr

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