Ivo Karlovic in Houston: 6 Matchbälle zum Turniersieg vergeben – aber zurück in den Top 100

Ivo Karlovic wird dank seiner Finalteilnahme beim ATP-Challenger-Turnier in Houston die Saison wohl wieder in den Top 100 beschließen – zum 17. Mal in Folge. Beinahe wäre sogar noch mehr drin gewesen.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 19.11.2019, 10:34 Uhr

Ivo Karlovic
© Getty Images
Ivo Karlovic

Mit seinem 6:7 (5), 6:3, 6:4-Halbfinalsieg über den Australier Christopher O‘Connell schob sich „Dr. Ivo“ wieder unter die Top 100 der Welt – und sollte dort auch überwintern. Das hat er seit der Saison 2003 stets geschafft./

Und fast hätte es noch für mehr gereicht: Im Finale gegen den US-Amerikaner Marcos Giron verlor Karlovic denkbar knapp mit 5:7, 7:6 (5) und 6:7 (9). Bitter: Beim 5:5 in Durchgang drei war er zu einem 0:40 gekommen, nachdem er bis dato kaum einen Stich beim Return gemacht hatte, aber Giron packte starke Passierschläge aus. Im Tiebreak führte Karlovic dann mit 6:1 und 8:7, konnte aber alle sechs Matchbälle (zwei davon bei eigenem Aufschlag) nicht nutzen.

Sein Hauptziel hat der 40-jährige Asse-König dennoch erreicht: Mit Rang 95 im aktuellen ATP-Ranking sollte er fix im Hauptfeld der Australian Open 2020 dabei sein – mit dann fast 41 Jahren.

Wie schon 2018 mit starkem Saison-Finish

Karlovic hatte im Vorjahr mit einem ähnlichen Endspurt seine Saison gerettet, nachdem ihn zwischenzeitlich Heimweh nach seiner Familie geplagt, er die Lust am Tennis verloren hatte und bis auf Platz 138 abgerutscht war.

Der Kroate hatte damals einen Deal mit sich selbst geschlossen: Sollte er im Herbst über die Challenger-Tour das Hauptfeld von Melbourne erreichen, würde er weiterspielen, ansonsten aber seine Karriere beenden. Mit 13 Siegen aus 17 Spielen hat er damals sein Ziel erreicht. Darunter war auch der Sieg beim Challenger-Turnier in Calgary, wo er mit 39 Jahren als ältester ATP-Challenger-Turniersieger Geschichte schrieb.

Fast hätte er gestern mit einem Triumph in Houston seinen eigenen Rekord also nochmals überboten. Das Punktepolster hätte er auch für 2020 gebrauchen können: Direkt zum Saisonstart hat der 2,11-Mann nämlich 150 Punkte seines Finaleinzugs in Pune zu verteidigen, wo er zu Beginn dieses Jahres Kevin Anderson in einem Tiebreak-Krimi unterlegen war.

von Florian Goosmann

Montag
18.11.2019, 16:51 Uhr
zuletzt bearbeitet: 19.11.2019, 10:34 Uhr