Jamie Murray äußert Besorgnis: "Was passiert jetzt mit der Tour?"

Jamie Murray hat mit einem Tweet und einem Video auf die Absage der ATP- und WTA-Events in Indian Wells reagiert. Der Doppelspezialist zeigt sich besorgt, ob das Corona Virus nicht deutlich weitreichendere Folgen für die Tour haben könnte. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 10.03.2020, 14:21 Uhr

Jamie Murray zeigt sich besorgt, dass die Absage von Indian Wells womöglich erst der Anfang war.
Jamie Murray zeigt sich besorgt, dass die Absage von Indian Wells womöglich erst der Anfang war.

Es begann mit der Absage einiger ITF-Events in China. Ein paar Wochen später konnte ein Challenger-Finale in Bergamo nicht stattfinden, das Davis-Cup-Duell zwischen Japan und Ecuador musste vor leeren Rängen stattfinden. Dann gab die ATP bekannt, für das anstehende ATP-Masters-1000-Event in Indian Wells einige Maßnahmen - wie die Installation Handtuchboxen - ergriffen zu haben, um die Gesundheit der SpielerInnen und Ballkinder nicht zu gefährden. Wenige Tage später wurde das Turnier ganz abgesagt - es ist die bislang schwerste Auswirkung, die das grassierende Coronavirus auf den Tennissport hat. 

Jamie Murray mit Tweet und Video

Wenige Stunden nach der Absage äußerte Jamie Murray seine Besorgnis, dass die Absage der Turniere in Indian Wells womöglich erst der Anfang gewesen sei. "Ist kein gutes Zeichen für die Tour, wenn Indian Wells wegen einem bestätigten Fall in Coachella Valley abgesagt hat. Broward County (Miami Open Austragungsort) hat mehr bestätigte Fälle", schreibt der ältere der Murray-Brüder auf Twitter. Auch die Masters in Rom und Monte Carlo sieht der Doppelspezialist in Gefahr, selbst die French Open könnten laut Murray wackeln. 

Später an diesem Tag meldete sich Jamie Murray erneut zu Wort, diesmal mit einem Video, welches von tennis.com veröffentlicht wurde. "Was passiert jetzt mit der Tour? Offensichtlich gibt es noch viel mehr Veranstaltungen, vor allem in Europa, wo in diesen Ländern im Zusammenhang mit dem Coronavirus viel los ist, und es werden viele Arten von Sanktionen eingeführt", fragt sich Murray darin. Laut ihm sei es durchaus im Bereich des Möglichen, in den kommenden sechs Monaten keine Tour zu haben, bis die Sache wieder unter Kontrolle gerät. 

Miami Open in Gefahr? 

"Ich frage mich, warum sie nicht wollten, die Tour auch nicht hinter verschlossenen Türen zu spielen und das Publikum nicht hereinzulassen", so Murray. Tatsächlich stand diese Überlegung für die Turniere in Indian Wells im Raum, wie Steve Simon, der Chef der WTA, mitteilte. Die Verantwortlichen der Turniere in Kalifornien meinten aber, dies sei nicht in ihrem Interesse, berichtete die New York Times

Und auch die Miami Open werfen bereits ihre Schatten voraus, sie sollen am 23. März ihren Start finden. Das bestätigten die Veranstalter am Dienstag noch einmal mit einem Tweet. In der Umgebung des Turniers wurden indes zwei große Musik-Festivals aufgrund des Virus abgesagt - keine allzu guten Voraussetzungen für den nächsten Stopp der ATP- und WTA-Tour, obgleich die Veranstalter noch kein Statement abgegeben haben, die Promo vor dem Turnier ungehindert fortsetzen. Doch auch Jamie Murray sieht die Miami Open ernsthaft in Gefahr, gibt es dort doch bereits weit mehr bestätigte Erkrankungen als die eine, die zur Absage von Indian Wells geführt hatte. 

von Michael Rothschädl

Dienstag
10.03.2020, 15:40 Uhr
zuletzt bearbeitet: 10.03.2020, 14:21 Uhr