Jannik Sinner: "Ich bin hier, um Turniere zu gewinnen"
Jannik Sinner schrammte in Miami an seinem erstem ATP-Masters-1000-Titel vorbei. Dementsprechend enttäuscht zeigte sich der 19-Jährige nach der Finalniederlage gegen Hubert Hurkacz.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
05.04.2021, 12:27 Uhr

Dass Jannik Sinner aus besonderem Holz geschnitzt ist, stellte er beim ATP-Masters-1000-Turnier in Miami des Öfteren unter Beweis. So schlug der Italiener in der dritten Runde den Russen Karen Khachanov trotz Satzrückstands und körperlicher Beschwerden, im Halbfinale setzte er sich dann nach zahlreichen Rückschlägen gegen Roberto Bautista Agut in drei Sätzen durch.
Auch im Endspiel gegen Hubert Hurkacz wäre Sinner beinahe ein phänomenales Comeback geglückt: Nach 0:4-Rückstand im zweiten Satz vergab der 19-Jährige sowohl bei 3:4 als auch bei 4:5 einige Halbchancen, um endgültig in das Match zurückzukehren. Schlussendlich sollte es aber doch der Pole sein, der als 7:6 (4) und 6:4-Sieger vom Platz ging.
Sinner dominiert von der Grundlinie
Hurkacz sei der bessere Spieler gewesen und habe sich den Titel daher verdient, erklärte Sinner, der dennoch einige positive Schlüsse aus dem Match zog: "Von der Grundlinie habe ich entschieden, was passiert. Heute habe ich in wichtigen Momenten ein paar Fehler gemacht, aber ich habe diktiert. Darüber bin ich glücklich."
Bereits die ganze Woche habe er den Matches seinen Stempel aufgedrückt, meinte der Youngster. Gänzlich zufrieden sei er trotz des großartigen Abschneidens in Miami aber nicht: "Ich bin offensichtlich nicht hier, um Endspiele zu erreichen. Ich bin hier, um Turniere zu gewinnen."
Sollte sich der Italiener ähnlich gut weiterentwickeln wie das bis dato der Fall war, dürfte diesem Ziel nichts im Wege stehen. Das ist auch Sinner, der sich am Montag mit Platz 23 über ein neues Karrierehoch freuen durfte, bewusst: "Ich kontrolliere alles. Ich weiß, in welcher Position ich bin und wo ich sein werde." Derzeit sei es aber vor allem wichtig, sich stetig weiterzuentwickeln.
"Für mich ist Verbesserung die wichtigste Sache. Ich muss mit meinem Team noch darüber reden, warum ich verloren hab, was sie denken und woran wir arbeiten müssen. Ich denke aber, dass ich jeden einzelnen Teil meines Spiels verbessern muss - physisch, mental, einfach alles. Dann werden wir sehen, was kommt", führte der 19-Jährige aus.
Sinner fühlt sich auch auf Sand wohl
Als nächstes Turnier steht für Sinner das ATP-Masters-1000-Event in Monte Carlo auf dem Programm. Dass sich der Südtiroler auch auf der roten Asche durchaus wohlfühlt, stellte er im vergangenen Jahr in Roland Garros unter Beweis. In Paris erreichte Sinner das Viertelfinale und hätte in diesem beinahe Satz eins gegen Sandplatzkönig Rafael Nadal gewonnen.
Er wisse dennoch, dass er auch auf diesem Belag noch einiges lernen müsse, so Sinner. "Ich werde zurück an die Arbeit gehen, da die Sandplatzsaison vor der Tür steht. (...) In der kommenden Woche ist schon das nächste Turnier. Ich muss bereit sein", wollte sich der Italiener nicht zu lange auf dem Miami-Finaleinzug ausruhen. Jannik Sinner - er ist eben aus besonderem Holz geschnitzt.
Hier könnt ihr das Match zwischen Sinner und Hurkacz im Liveticker nachlesen!