Kampf um Nummer eins: Alcaraz erhöht Druck auf Sinner

Nach seinem Triumph im Londoner Queen's Club und in Anbetracht seiner derzeitigen Form darf sich Carlos Alcaraz zumindest mittelfristig große Hoffnungen darauf machen, Jannik Sinner die Nummer 1-Position in der ATP-Weltrangliste streitig zu machen.

von Clemens Engert
zuletzt bearbeitet: 23.06.2025, 22:04 Uhr

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© Getty Images
Gut möglich, dass es in der zweiten Saisonhälfte des Jahres 2025 eine Ablöse an der Spitze der Weltrangliste gibt

18 Matchsiege in Folge und kein Ende in Sicht. Carlos Alcaraz ist derzeit in Topform und das bekommt die Konkurrenz gnadenlos zu spüren. Ein Umstand, der auch den Kampf um die Spitze der Weltrangliste zumindest in der zweiten Saisonhälfte wieder sehr eng werden lassen könnte. Während der Spanier in Queen's den Turniersieg einfuhr und im Ranking 450 Punkte mehr auf sein Konto buchen konnte, verlor der derzeitige Branchen-Leader Jannik Sinner im Achtelfinale von Halle gegen den späteren Turniersieger Alexander Bublik und musste als Titelverteidiger des Turniers seinerseits 450 Punkte einbüßen.

Alcaraz' Rückstand auf Sinner ist somit nunmehr auf 1.130 Punkte geschrumpft. Vorerst muss der Südtiroler jedoch nicht in Panik verfallen, geht “Carlitos” doch in Wimbledon als Titelverteidiger an der Start und kann seinen Punktestand somit höchstens halten. Sinner hat im Tennis-Mekka wiederum "nur" ein Viertelfinale aus dem Vorjahr zu verteidigen und könnte somit realistischerweise seinen Vorsprung im Ranking wieder ausbauen.

Sehr spannend könnte es dann jedoch danach werden. Von Wimbledon bis zum Saisonende könnte nämlich die Punktedifferenz, die die beiden Kontrahenten aus dem Vorjahr zu verteidigen haben, kaum größer sein. Während Sinner im letzten Jahr nach Wimbledon nahezu unschlagbar war und deshalb insgesamt 6.030 Punkte in dieser Saisonphase zu verteidigen hat, sind es bei Alcaraz nur 1.060 Punkte.

Die Schlussfolgerung scheint klar: Kann Jannik Sinner seinen Vorsprung bis nach Wimbledon nicht signifikant ausbauen, wird der Spanier wohl in der zweiten Saisonhälfte unweigerlich an ihm vorbeiziehen. Dafür müsste Alcaraz nämlich im Endeffekt nicht mal besser performen als der Südtiroler. Es würde schon reichen, wenn "Carlitos" besser in Schuss kommt als im Vergleichszeitraum des letzten Jahres und Sinner seine überirdische Form des Spätsommers und Herbstes 2024 nicht ganz replizieren könnte.

Die Nummer drei im Ranking, Alexander Zverev, hat indes nach sportlich schwierigen Monaten auf absehbare Zeit wohl keine Chance mehr, in das Rennen um die Top-Position einzugreifen. Der Deutsche liegt derzeit mit 6.500 Punkten 3.930 Punkte hinter Jannik Sinner und 2.800 Zähler hinter Carlos Alcaraz. Für den 28-Jährigen wird es in der zweiten Saisonhälfte vorrangig darum gehen, seinen Vorsprung gegenüber seinen Verfolgern Jack Draper, Taylor Fritz und Novak Djokovic zu verwalten.

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24.06.2025, 08:03 Uhr
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