Naomi Osaka: Selten war ein Sieg wichtiger
Naomi Osaka hat beim WTA-Tour-1000-Turnier ein bereits verlorenes Match gegen Liudmila Samsonova gedreht. Das sollte der Japanerin Hoffnung geben.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
31.07.2025, 15:23 Uhr
Gemessen an den Ansprüchen einer viermaligen Major-Siegerin ist der Einzug in die dritte Runde eines WTA-Tour-1000-Events natürlich keine große Sache. Aber wenn jemand einen richtig guten Sieg gebraucht hat, dann wohl Naomi Osaka. Und ja: Auch wenn Liudmila Samsonova kein ganz großer Name ist, so hat die Russin doch berechtigte Ambitionen, endlich unter die Top Ten einzuziehen. In Montreal ist Samsonova an Position 13 gesetzt gestartet.
Und hat die Partie gegen Naomi Osaka eigentlich schon im Sack gehabt, im zweiten Satz auf den Matchgewinn serviert. Was ganz typisch für Osaka ann0 2025 gewesen wäre: Ganz gut gespielt, aber am Ende dann doch mit leeren Händen dastehend. So wie gegen Anastasia Pavlyuchenkova in der dritten Runde von Wimbledon. Oder gegen eben jene Ludmilla Samsonova wenige Tage zuvor in Berlin.
In Montreal aber zeigte Osaka die alten Qualitäten, schaffte im zweiten Satz nach Abwehr von drei (!) Aufeinanderfolgenden Matchbällen das Rebreak zum 5:5 und behielt im folgenden Tiebreak trotz 2:5-Rückstand und im dritten Akt die Nerven. Der Lohn dafür ist nun ein Match gegen Jelena Ostapenko. Auch eine Spielerin, die schon mal bei einem Grand-Slam-Turnier die Siegertrophäe in die Höhe halten durfte.
Osaka ist die Weltrangliste egal - sagt Ex-Coach Wim Fissette
Eigentlich zählen für Osaka, die sich vor wenigen Tagen von Patrick Mouratoglou als Trainer getrennt hatte, ja nur die ganz großen Titel. So hat das ein weiterer Ex-Coach von ihr, Wim Fissette, vor gar nicht allzu langer Zeit formuliert. Im Gegensatz zu etwa Iga Swiatek, die Fissette aktuell betreut, lege Osaka keinen besonderen Wert auf ihre Platzierung in der WTA-Weltrangliste. Aber von einem fünften Grand-Slam-Erfolg war die mittlerweile 27-Jährige ziemlich weit entfernt. Da kommt dann sogar ein Titel bei einem 125er wie Anfang Mai in Saint Malo ganz gut.
Der Abstand ganz nach vorne scheint indes noch riesig zu sein. Auch wenn Naomi Osaka an einem guten Tag sogar auf dem von ihr nicht besonders geschätzten Sand gegen Iga Swiatek eine Chance hat: so gesehen im vergangenen Jahr in Roland-Garros.
Jetzt ist aber Hartplatz angesagt. Und da hat Osaka ja ihre ganz großen Erfolge gefeiert. Vielleicht kommt in dieser Woche in Montreal ja noch einer dazu.
Hier das Einzel-Tableau in Montreal
