Novak Djokovic in Shanghai: Überleben für Fortgeschrittene

Novak Djokovic hat beim ATP-Masters-1000-Turnier in Shanghai sehr gute Chancen, den 101. Titel seiner Karriere zu holen. Weil er immer noch der härteste Spieler auf der ATP-Tour ist.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 09.10.2025, 20:32 Uhr

Novak Djokovic kann sich überwinden wie kein zweiter Spieler
© Getty Images
Novak Djokovic kann sich überwinden wie kein zweiter Spieler

Andy Roddick’s Podcast „Served“ hat auch in der jüngsten Ausgabe wieder einen erhöhten Erkenntniswert gebracht. Da hat der US-Open-Champion von 2003 nämlich erzählt, bei welchen Turnieren er selbst die meisten Schwierigkeiten mit den äußeren Bedingungen hatte: nämlich in Shanghai und Peking. Warum? Weil dort die Luftqualität extrem schlecht gewesen sei. Sieht man sich die aktuellen Bilder aus Shanghai an (und zieht die in diesem Jahr ungewohnt hohen Temperaturen mit ins Kalkül), dann hat sich seit den aktiven Zeiten von Roddick nicht viel geändert. 

Jannik Sinner, Holger Rune, Daniil Medvedev - das sind nur einige der Spieler, die bei ihren Auftritten dermaßen massive Probleme gehabt haben, dass sie entweder aufgeben mussten (wie Sinner), ermattet rausgeflogen sind (wie Rune gegen Überraschungsmann Valentin Vacherot) oder eine spektakuläre Blitzgenesung brauchten (wie Medvedev gegen Learner Tien). 

Djokovic leidet öffentlich - und beißt sich durch 

Umso erstaunlicher, dass der älteste Spieler im Einzel-Tableau der Schwüle nicht auch so viel Tribut zollen muss, dass es irgendwann nicht doch zu viel wird. Klar: Auch Novak Djokovic leidet mit seinen 38 Jahren in Shanghai. Und der serbische Großmeister lässt auch alle wissen, wie schwer er sich tut - sei es durch Gesten oder dann eben im On-Court-Interview, wo Djokovic erzählt, dass es für ihn schlicht ums Überleben auf dem Platz geht. 

Das hat bislang grandios funktioniert. Dass es die Auslosung mit Djokovic sehr gut gemeint hat, dafür kann eben der ja nichts. Schließlich können nur jene Gegner besiegt werden, die einem auf dem Spielplan vorgesetzt werden. Aber die Fähigkeit von Novak Djokovic, sich gegen viel jüngere Kontrahenten bei widrigen Umständen durchzubeißen, ist schlicht großartig. Dass Djokovic im Halbfinale von Shanghai gegen Vacherot haushoher Favorit ist, versteht sich von selbst.  

Medvedev hätte das Spiel - aber auch die Kondition? 

Richtig hart könnte es dann erst wieder im Endspiel werden. Was natürlich auch vom Gegner abhängen wird. Denn am ehesten hat Daniil Medvedev die Spielanlage, um Novak Djokovic so richtig zu quälen. Der Russe aber ist ja selbst ein Kandidat für einen körperlichen Zusammenbruch. Und der könnte schon morgen gegen Alex de Minaur kommen. Denn der Großmeister im Überleben auf dem Tennisplatz ist eigentlich nur Novak Djokovic. 

Hier das Einzel-Tableau in Shanghai
 

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Donnerstag
09.10.2025, 20:10 Uhr
zuletzt bearbeitet: 09.10.2025, 20:32 Uhr

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