Österreich im Doppel unter Druck: Großes Fragezeichen hinter Jurij Rodionov

Das österreichische Tennis.Nationalteam hat am ersten Tag im Davis-Cup-Qualfiikationsduell gegen Uruguay die Punkte geteilt. Nach dem Auftaktsieg von Dennis Novak über den erschreckend schwachen Martin Cuevas unterlag Jurij Rodionov nach hartem Fight gegen Pablo Cuevas. Im Doppel am Samstag sind Oliver Marach und Jürgen Melzer unter Zugzwang.

von Lukas Zahrer
zuletzt bearbeitet: 07.03.2020, 12:52 Uhr

Sollte das dritte Match des Ländervergleichkampfs nämlich verloren gehen, dürfte sich sowohl Novak als auch der zweite Einzelspieler keine Niederlage erlauben. Ob tatsächlich wie geplant Rodionov antreten kann, ist unklar. Als Ersatzmann stünde Sebastian Ofner parat.

"Ich ließ in den ersten paar Games zu viel Energie. Dadurch war ich nicht der fitteste Spieler am Platz im dritten Satz", sagte Rodionov in der Pressekonferenz nach seinem Match am Freitagabend. Der 20-Jährige ärgerte sich über seine Passivität beim Return, so gab er seinem Gegner "zu viel Spielraum". Cuevas musste über die gesamte Partie hinweg keine einzige Breakchance abwehren.

Rodionov, der immerhin den ersten Satzgewinn in seiner Davis-Cup-Karriere feiern konnte, gab zu, im dritten Satz Krämpfe bekommen zu haben. Für ihn ein ungewohntes Problem. "Das ist mir das letzte Mal passiert, als ich 17 war. Das kam definitv von der Anspannung."

Ob er schon am Samstag bereit für ein weiteres hartes Match auf Top-Niveau sein wird? "Ich bin sehr zuversichtlich. Ich werde alle Maßnahmen dafür setzen. Natürlich hoffe ich, dass ich morgen nicht dran komme, falls Oli, Jürgen und Dennis ihre Matches gewinnen. Wenn ich spielen sollte, bin ich bereit, den entscheidenden Punkt zu holen, um meine Sache besser zu machen als letztes Jahr. Ob ich morgen spiele, muss aber Stefan Koubek beantworten."

Stefan Koubek lobt Jurij Rodionov

Der ÖTV-Kapitän ließ sich naturgemäß nicht in die Karten schauen. "Jurij hat fast bis zum Umfallen gefightet. Zum Glück ist er noch gestanden zum Schluss. Er ist grundsätzlich ein topfitter Spieler, gegen Ende der Partie ging er noch in lange Ballwechsel. Wir müssen die Nacht abwarten, wie er morgen drauf ist. Und die Spiele, ob es überhaupt dazu kommt", sagte der Kärntner. 

Vielmehr versuchte der 43-Jährige, den Druck an Uruguay und dessen Nummer eins Pablo Cuevas abzugeben: "Er ist jetzt lange auf dem Platz gestanden, das ist ein Vorteil. Er hat morgen ein Doppel zu spielen, 20 Minuten danach gleich das Einzel. Jurij hat ihn ordentlich müde gemacht. Grundsätzlich ist alles gut."

Zunächst kommen aber Oliver Marach und Jürgen Melzer zum Einsatz. Uruguays Coach Enrique Perez-Cassarino hatte am Donnerstag bei der Auslosung für das Doppel Pablo Cuevas und Ariel Behar nominiert. Freilich besteht noch die Möglichkeit, eine Änderung in der Aufstellung vorzunehmen.

Marach/Melzer haben ihre letzten beiden Davis-Cup-Auftritte gewonnen, bei ihrem letzten Antreten in Graz vor zwei Jahren gegen Australien gingen sie allerdings als Verlierer vom Platz. Die beiden bildeten 2019 auch auf der ATP-Tour ein Doppel, aufgrund fehlender Top-Ergebnisse beendeten sie aber zum Saisonende die Zusammenarbeit. Gegen jede mögliche uruguayische Paarung gehen sie allerdings als Favoriten ins Doppel.

Dennis Novak bereit für Showdown gegen Pablo Cuevas

Dennis Novak tankte am Freitag mit seinem Zweisatzerfolg über Martin Cuevas Selbstvertrauen. Trotz großer Anspannung vor dem Match gelang ihm in beiden Sätzen jeweils früh ein Break, die Partie spielte er trocken nach Hause. 

"Meine Chancenauswertung muss ich verbessern. Spielerisch und vom Fokus her war es eine ansprechende Leistung", freute sich Novak, der sich mittels Videostudium mit Trainer Julian Knowle auf sein erstes Einzel vorbereitete. Es sei noch nicht selbstverständlich, dass er viele Matches auf Top-Niveau abliefere. "Die ersten zwei Monate der Saison sind sehr gut verlaufen. Es waren enge Matches dabei, ich musste die eine oder andere bittere Niederlage einstecken", sagte Novak, der nach dem Davis Cup noch einen Challenger spielen will, ehe er die Sandplatz-Saison ausschließlich auf der ATP-Tour-Ebene bestreitet.

Im direkten Duell mit Pablo Cuevas liegt Novak 0-1 zurück. Das bislang einzige Duell gewann der heute 34-Jährige im Achtelfinale von Kitzbühel 2019 in drei Sätzen.

von Lukas Zahrer

Samstag
07.03.2020, 08:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 07.03.2020, 12:52 Uhr