Petkovic über deutsche Tennis-Zukunft: "Viel Talent", aber die Breite fehlt

Mit Caroline Werner ist bei dem WTA-Event in Hamburg auch die letzte deutsche Spielerin vor Beginn der Viertelfinals ausgeschieden. Andrea Petkovic ist bei dem 250-Turnier als Turnierbotschafterin unterwegs und sprach über die Situation im deutschen Frauentennis. 

von Johanna Brauer
zuletzt bearbeitet: 18.07.2025, 09:59 Uhr

© Getty Images

Zu Zeiten von Andrea Petkovic standen mit ihr noch Angelique Kerber, Sabine Lisicki und Julia Görges an der Weltspitze des deutschen Damentennis. Obwohl sie nach wie vor „unglaubliches Potenzial und richtig viel Talent“ im deutschen Damen Tennissport erkennt, fehle es aktuell an der nötigen Breite, dass jemand “überraschend durchstartet” wie sie gegenüber Eurosport in Hamburg erklärte: "Diese Breite, aus der vier oder fünf Spielerinnen hervorstechen, gibt es jetzt nicht mehr.“ 

In Petkovic Generation sei das anders gewesen: „Als wir damals aufgewachsen sind, waren wir vier zwar diejenigen, die sich später durchgesetzt haben. Aber es gab 15 Spielerinnen in einem ähnlichen Alter, die ebenfalls stark gespielt haben.“

Petkovitc war im Rahmen des WTA-Events in Hamburg als Turnierbotschafterin unterwegs. Gestern schied mit Caroline Werner die letzte verbliebene deutsche Spielerin im Achtelfinale aus. Eine ernüchternde Bilanz für ein 250-Turnier auf heimischem Boden – das allerdings ohne Superstar Eva Lys und Wimbledon-Viertelfinalistin Laura Siegemund auskommen musste. 

Andere Niveauverhältnisse als zu Petkovics Zeit

Trotzdem bleibt Petkovic optimistisch. Sie traut vielen jungen Spielerinnen den Sprung nach ganz oben zu, wobei Eva Lys ja schon auf dem besten Weg ist. „Lys hat bereits gezeigt, was sie kann“, sagt sie. Auch Ella Seidel sei „an der erweiterten Weltspitze dran“ sowie Jule Niemeier. 

Zusätzlich sei die deutlich gestiegene Leistungsdichte im Damentennis ein Grund für die schwierige Lage. Zu Beginn ihrer Profikarriere im Jahr 2008 sei das noch anders gewesen, erklärt Petkovic: „Damals haben nicht alle Spielerinnen aus den Top 150 auf so einem hohen Niveau gespielt.“ Es habe eine „große Lücke zwischen den Top 50 und dem Rest der Welt“ gegeben – eine Lücke, die heute kaum noch existiert.

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von Johanna Brauer

Freitag
18.07.2025, 10:04 Uhr
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