Rafael Nadal nach Rom: Vom Desaster zum „wichtigen Titel“

Rafael Nadal hat sich am Sonntag beim ATP Masters in Rom seinen 81. Titel auf der ATP-Tour gesichert. Mit seinem 34. Triumph bei einem 1000er-Turnier setzte er sich wieder vom unterlegenen Finalisten Novak Djokovic ab, der bei 33 Masters-Titeln hält.

von Lukas Zahrer
zuletzt bearbeitet: 20.05.2019, 10:12 Uhr

Mit dem neunten Turniersieg in Rom sicherte sich Rafael Nadal zudem den ersten Sandplatz-Titel im Jahr 2019 und untermauerte seine Favoritenstellung für die French Open. „Nadal ist der Top-Favorit, dahinter kommen alle anderen“,  gab Djokovic nach der Partie zu.

„Das war in jedem Aspekt ein großartiges Match. Ihr habt nach Titeln gefragt, und jetzt habe ich endlich einen“, sagte Nadal in der Pressekonferenz nach dem Finale.

Vor allem die Leistung Nadals in den Sätzen 1 und 3 war beeindruckend. Djokovic, der vor allem für seine Return-Qualitäten bekannt ist, konnte seinen Gegner im gesamten ersten Durchgang kein einziges Mal dazu zwingen, nach dem Aufschlag eine Rückhand zu schlagen.

Dass die Partie überhaupt in einen dritten Satz ging, lag an der mangelnden Chancenauswertung des Mallorquiners. Im zweiten Satz konnte er keine seiner vier Breakchancen nutzen, übers gesamte Match lag seine Quote immerhin bei 35 Prozent (6/17).

Rafael Nadal nach Barcelona verzweifelt

Nadal prolongierte mit seinem Rom-Titel eine weitere bemerkenswerte Statistik. Seit 2004 konnte er in jeder Saison mindestens ein Turnier gewinnen - mit 16 Jahren in Folge ist der 17-fache Grand-Slam-Sieger in dieser Kategorie der erfolgreichste Spieler der Tennis-Geschichte.

Dabei traute sich Nadal noch vor wenigen Wochen nicht zu, in dieser Saison auf Sand um Titel kämpfen zu können. Nach seinem ersten Match beim Turnier in Barcelona, einem 6:7(7), 6:4, 6:2 gegen Leonardo Mayer, kehrte er verzweifelt in sein Hotelzimmer zurück und nannte seine Leistung „ein Desaster“, wie er am Sonntagabend erzählte.

Er habe sich lange mit seinem Team beraten, um herauszufinden, wie er das Problem „in ihm lösen“ könne. Er sprach von einer Situation, die er sonst nur selten zuvor erlebt hatte, da ihn generell seine mentale Stärke auszeichne. Nadal gab er bemerkenswerte Einblicke in seine mentale Vorbereitung auf große Matches.

„Du darfst dich nicht beschweren, wenn du schlecht spielst, oder Schmerzen verspürst. Du musst die richtige Einstellung und eine gute Körpersprache an den Tag legen. Jeden Tag musst du mit einer Passion auf den Platz kommen, die dich trainieren lässt“, skizzierte Nadal sein Credo.

Er selbst habe sich immer wieder dazu gezwungen, nicht zu negativ zu sein, falls die Dinge nicht wie gewünscht laufen. „Deshalb hatte ich auch immer die Möglichkeit, zurückzuschlagen“, sagte Nadal.

Und weiter: „Jetzt stehe ich hier, mit einem wichtigen Titel zu einer wichtigen Zeit. Jetzt gilt es, dies fortzusetzen.“

von Lukas Zahrer

Montag
20.05.2019, 08:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 20.05.2019, 10:12 Uhr