Roland-Garros: Mit dem Rückzug von Fils ist für die Franzosen Schluss
Arthur Fils hat gestern seinen Rückzug von den French Open 2025 bekanntgeben müssen. Damit ist im Männer-Einzel kein einziger Lokalmatador mehr vertreten.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
31.05.2025, 10:48 Uhr

Es ist nie ein gutes Zeichen, wenn ein Spieler während eines laufenden Turniers eine Pressekonferenz einberuft, ohne davor ein Match bestritten zu haben. Und wenn man ehrlich ist: Hätte Tallon Griekspoor heute seine Partie gegen Ethan Quinn aus Verletzungsgründen nicht bestreiten können, der Interviewraum 1 wäre für den Niederländer wohl nicht reserviert worden.
Für Arthur Fils indes schon.
Die Mitteilung, dass die französische Nummer eins nach Runde zwei aus den French Open 2025 aussteigen muss, war schon gestern per Mail verschickt worden. Fils hatte sich in seinem Match gegen Jaume Munar im zweiten Satz verletzt, die Partie dennoch noch in fünf Sätzen gewonnen. Auch dank der Unterstützung der Fans auf dem Court Suzane-Lenglen (Munar beschwerte sich danach wortreich darüber). Aber für Andrey Rublev war Fils dann nicht mehr fit genug.
Henri Leconte letzter Finalist
Was auch heißt: Frankreich muss weiter auf einen Einzel-Champion bei den Männern warten. Der letzte war ja Yannick Noah im Jahr 1983, da sind schon einige Aspiranten gekommen und gegangen. Der letzte Finalist war Henri Leconte 1988 (Niederlage gegen Mats Wilander), die Generation Monfils/Tsonga/Gasquet hat es nicht einmal ansatzweise so weit geschafft.
Bei den Frauen sieht es auch nicht viel prächtiger aus. Da datiert der letzte Einzel-Erfolg aber immerhin aus dem Jahr 2000, als Mary Pierce im Endspiel gegen Conchita Martinez gewinnen konnte.
Fils hatte einen harten Weg
Nun sind auch die Sterne für Arthur Fils 2025 nicht wahnsinnig günstig gestanden. Denn schon im Achtelfinale hätte wohl ein Treffen mit Yannick Sinner gedroht, danach eventuell Jack Draper, im Halbfinale Novak Djokovic oder Alexander Zverev - und in einem möglichen Finale tendenziell Carlos Alcaraz.
Ein sehr harter Weg wäre das gewesen. Für jeden.
Fakt ist aber auch, dass nun kein einziger Franzose mehr im Tableau der Einzel-Männer vertreten ist. Von ursprünglich 18 gestarteten. Was natürlich auch ein Grund wäre, die Politik zu hinterfragen, die der Französische Tennisverband bei der Vergabe der Wildcards seit Jahren betreibt.
Hier das Einzel-Tableau in Roland-Garros
