"Sie sind einfach zu gut": Djokovic adelt Alcaraz und Sinner
Novak Djokovic gab nach seiner klaren Dreisatz-Niederlage im Halbfinale der US Open gegen Carlos Alcaraz seine ehrliche Einschätzung ab.
von Clemens Engert
zuletzt bearbeitet:
06.09.2025, 16:25 Uhr

Der 24-fache Major-Gewinner aus Serbien hatte gegen den 22-jährigen Alcaraz bei der 4:6, 6:7 (4), 2:6-Niederlage nicht wirklich eine Chance. Dementsprechend ernüchtert fiel die Bewertung des 38-Jährigen im Anschluss an das Match aus. Sinner und Alcaraz stünden einfach eine Stufe über allen anderen, so Djokovic.
„Ich habe drei von vier Grand-Slam-Halbfinals gegen diese Jungs verloren. Sie sind einfach zu gut und spielen auf einem wirklich hohen Niveau“, meinte der Serbe nach dem Halbfinale. „Leider ging mir nach dem zweiten Satz die Puste aus. Ich denke, ich hatte genug Energie, um gegen ihn zu kämpfen und zwei Sätze lang mit seinem Rhythmus mitzuhalten. Danach war ich völlig erschöpft, und er machte weiter.“
"Best-of-Five macht es mir sehr, sehr schwer"
Für den 38-Jährigen war die Niederlage gegen Alcaraz so etwas wie ein Deja-vu. „So ähnlich habe ich es dieses Jahr auch bei Jannik empfunden. Ja, Best-of-Five macht es mir sehr, sehr schwer, gegen sie zu spielen, besonders in der Endphase eines Grand Slams.“
Trotzdem: Was der Serbe im reifen Alter noch zu bieten hat, ist aller Ehren wert. Djokovic erreichte in dieser Saison bei allen vier Majors das Halbfinale. Sinner ist der einzige andere Spieler, dem dieses Kunststück im Jahr 2025 gelang.
Spezielle Strapazen eines Majors
Dann machte dem derzeitigen Weltranglisten-Siebten jedoch meist der Körper einen Strich durch die Rechnung. Bei den Australian Open hatte der 24-fache Grand-Slam-Champion gegen Alexander Zverev bereits nach einem Satz die Segel streichen müssen. In Roland Garros unterlag er Sinner, in Wimbledon Alcaraz.
Die Strapazen eines Grand Slam-Turnieres seien für ihn nicht mehr so leicht bewältigbar wie früher, ist sich der Serbe bewusst. „Ich bin mit meinem Tennisniveau zufrieden, aber es ist einfach die körperliche Belastung. Wie ich nach dem Viertelfinale und auf der Pressekonferenz sagte, werde ich mein Bestes geben, um meinen Körper in Form zu bringen, damit ich dieses Niveau und diesen Rhythmus so viele Stunden wie nötig durchhalten kann“, so Djokovic. „Aber es hat nicht gereicht. Das ist etwas, was ich zu diesem Zeitpunkt meiner Karriere leider nicht beeinflussen kann.“
“Ich werde weiterkämpfen”
Kampflos ergeben wiill sich Djokovic jedoch keinesfalls. „Es wird für mich in Zukunft sehr schwierig werden, die Hürde von Sinner und Alcaraz im Best-of-Five bei den Grand Slams zu überwinden. Ich denke, ich habe im Best-of-Three bessere Chancen, aber im Best-of-Five ist es hart. Ich gebe die Grand Slams in dieser Hinsicht aber nicht auf. Ich werde weiterkämpfen und versuchen, ins Finale zu kommen und zumindest um einen weiteren Pokal zu kämpfen. Aber es wird eine sehr schwierige Aufgabe.“
Hier das Einzel-Tableau bei den US Open
