Swiatek über positiven Doping-Test: "Habe zwei Wochen lang geweint"
Im Podcast mit Andy Roddick gab Iga Swiatek nun interessante Einblicke in ihre Gefühlswelt - vor allem rund um ihren positiven Dopingtest aus dem Vorjahr. Außerdem sprach die Polin über die notwendigen Änderungen in ihrem Spielstil, die sie schlussendlich in diesem Jahr zum Wimbledon-Titel geführt haben.
von Clemens Engert
zuletzt bearbeitet:
29.07.2025, 23:14 Uhr

Nach dem enttäuschenden Aus im Semifinale von Roland Garros habe sie sich voll darauf konzentriert, was sie nun zu ändern habe, so Swiatek. "Ich begann, viel besser aufzuschlagen. Mein Trainer drängte mich dazu, mehr in die T-Form zu servieren, was ich vorher nicht gern tat, weil ich dachte, es sei zu riskant für mich. Ich brauchte jemanden, der mir das Selbstvertrauen gab und mir zeigte, dass ich in jede Richtung aufschlagen konnte", so die Polin.
Mit dieser Umstellung habe sie zwar schon in Australien begonnen, in Wimbledon seien ihr aber die äußeren Umstände zusätzlich entgegen gekommen. "Die Bälle in Wimbledon halfen mir auch, weil sie besser an den Saiten klebten und der Sweet Spot aufgrund der schwereren Bälle größer war . Ehrlich gesagt hatte ich noch nie so schnell aufgeschlagen und es hat mich überrascht", meinte die 24-Jährige. Sie habe zudem begonnen, auf Rasen flacher und aggressiver zu spielen, da ihr Spin dort nicht so effektiv sei wie in Roland Garros.
Im Gespräch mit Roddick gewährte die sechsfache Grand Slam-Siegerin außerdem intime Einblicke in die Zeit gegen Ende der letzten Saison, als sie positiv auf die verbotene Substanz Trimetazidin getestet wurde. „Es war furchtbar. Ich war auf einer Werbeveranstaltung in Warschau und als ich meine E-Mails checkte, sah ich eine Nachricht vom ITIA. Ich dachte, es wäre eine Erinnerungs-E-Mail. Aber ich konnte nicht einmal anfangen, sie zu lesen, weil ich anfing zu weinen, und mein Agent dachte, jemand sei gestorben. Ich gab ihm mein Telefon und als er es las, wusste auch er nicht, wie er reagieren sollte (...)."
Der positive Test habe sie zutiefst erschüttert, so Swiatek: "Ich war sehr betroffen und weinte etwa zwei Wochen lang. Ich hatte keine Lust zu trainieren, weil ich das Gefühl hatte, dass der Tennissport an allem schuld war. Ich hatte das Gefühl, meine Integrität verloren zu haben und dass mir niemand glauben würde und dass es vorbei war, dass alles, was ich erreicht hatte, verschwinden würde."
Swiatek wurde im Anschluss an den positiven Test mit einer einmonatigen Dopingsperre belegt, aufgrund derer sie drei Turniere in Asien verpasste. Gegenüber der ITIA hatte die Polin angegeben, dass der positive Dopingtest durch die Verunreinigung eines nicht verschreibungspflichtigen Medikaments (Melatonin) verursacht worden war.
Beim WTA 1000-Turnier in Montreal greift die derzeitige Weltranglisten-Dritte am Mittwoch gegen die Chinesin Hanyu Guo ins Turniergeschehen ein.
Hier das Einzel-Tableau in Montreal
