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Wimbledon: Nick Kyrgios schwärmt von "Bromance", Novak Djokovic will so weit nicht gehen

Novak Djokovic und Nick Kyrgios spielen das Wimbledonfinale 2022, doch wie ist das Verhältnis der beiden mittlerweile? Besser schon, aber vielleicht noch nicht so gut, wie Kyrgios es sich einbildet.

von Florian Goosmann aus Wimbledon
zuletzt bearbeitet: 09.07.2022, 22:12 Uhr

Nick Kyrgios, Novak Djokovic
© Getty Images
Nick Kyrgios, Novak Djokovic

Nick Kyrgios hatte für Novak Djokovic bislang nicht allzu viel übrig. Der Australier war von Djokovics Besessenheit genervt, so geliebt zu werden wie Roger Federer und Rafael Nadal, die Jubelgesten von Djokovic nach gewonnenen Matches waren lange Zeit gar nicht nach Kyrgios' Geschmack. Und der beste Spieler? Sei Djokovic eh nicht, Andy Murray sei viel stärker, wie er dem Schotten persönlich nach dem ein oder anderen Glas Rotwein mitteilte.

Mittlerweile scheint sich das aber gedreht zu haben. Mit Djokovic habe er eine "Bromance" am Laufen, "das ist schon etwas verrückt", erklärte Kyrgios am Freitag. Es wüssten ja alle, dass da lange Zeit keine gute Beziehung geherrscht habe./

Geändert habe sich alles in diesem Jahr in Australien. Zur Erinnerung: Djokovic war nach einem Einreisedrama, der Frage nach der Gültigkeit einer Impf-Ausnahme und letztlich dem Einreiseverbot vor Gericht gezogen und war ausgewiesen worden. "Ich denke, ich war fast der einzige Spieler, der sich für ihn stark gemacht hat", grübelte Kyrgios nun. Und das sei einer dieser Momente, in denen man sich Respekt verschaffe: Nicht auf dem Tennisplatz, sondern wenn es eine Krise im wirklichen Leben gebe und einer für den anderen einstehe.

"Wir schreiben uns mittlerweile sogar Direktnachrichten auf Instagram", gestand Kyrgios, "wirklich verrückt." Noch Anfang der Woche habe Djokovic ihm geschrieben: "Hoffentlich sehen wir uns Sonntag."

Novak Djokovic: "Rechne ich ihm hoch an"

Komplett in die Lob-Gesänge einsteigen wollte Novak Djokovic nicht. "Ich weiß nicht, ob wir das schon als 'Bromance' bezeichnen können", sagte er, "aber wir haben sicherlich eine bessere Beziehung als vor dem Januar diesen Jahres." Djokovic hat Kyrgios diesbezüglich nicht vergessen. "Als es für mich wirklich schwierig war in Australien, war er einer der wenigen Spieler, die öffentlich für mich eingestanden sind. Das rechne ich ihm hoch an."

"Bromance" oder nicht: Das Duell zwischen den beiden wird freilich mit Spannung erwartet, zumal es bislang nur zwei Partien hab, beide im Frühjahr 2017. Kyrgios siegte hier jeweils in zwei Sätzen, allerdings war dies zu einer Zeit, in der Djokovic eine kleine Krise durchlebte.

Eine der größeren Fragen am Sonntag wird auch die nach dem Nervenkostüm sein: Djokovic spielt immerhin schon sein achtes Wimbledonfinale, für Kyrgios ist es das erste Major-Endspiel überhaupt.

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von Florian Goosmann aus Wimbledon

Samstag
09.07.2022, 15:25 Uhr
zuletzt bearbeitet: 09.07.2022, 22:12 Uhr

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