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Wimbledon: Novak Djokovic und Rafael Nadal - der Weg ins Traum-Endspiel

Novak Djokovic heißt natürlich der große Favorit in Wimbledon auch in 2022. Aber: Was ist mit Rafael Nadal - und seinem Traum vom Grand Slam? Wir schauen uns den Weg der beiden Legenden ins Endspiel genauer an.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 24.06.2022, 17:07 Uhr

Novak Djokovic, Rafael Nadal
© Getty Images
Novak Djokovic, Rafael Nadal

Die Wimbledon-Auslosung hat es gut gemeint mit Novak Djokovic. Er winkt von ganz oben, auch wenn er das in der Weltrangliste nicht mehr tut. Aber Daniil Medvedev ist aufgrund der Wimbledon-Sperre für russische Akteure nicht dabei, Alexander Zverev fehlt verletzt./

Djokovic trifft zum Auftakt auf Soonwoo Kwon, die Nummer 75 der Welt, die bislang einzige Begegnung der beiden hat der Djoker im vergangenen Jahr in Belgrad glatt für sich entschieden. Sollte Djokovic siegen, würde der Gewinner der Partie zwischen Thanasi Kokkinakis und Kamil Majchrzak auf ihn warten - machbar.

In Runde 3 indes stünde, streng nach Setzliste, Miomir Kecmanovic im Weg: Der hatte Djokovic zuletzt in Belgrad sehr gefordert, Djokovic gelang hier ein wundersames Comeback nach Satz- und Break-Rückstand. Gesamtbilanz: 2:0 für Djokovic.

Im Achtelfinale: Wäre der an 15 gesetzte Reilly Opelka ein Kandidat, aufgrund seines Aufschlags eigentlich ein schwieriger Gegner auf Rasen. Opelka aber hat den Rasen noch nicht für sich entdeckt: Seine Bilanz insgesamt: 6 Siege, 13 Niederlagen, zuletzt auch zum Auftakt in Queen's und Eastbourne. Sein bestes Wimbledon-Ergebnis: Runde 3 in 2019.

Im Viertelfinale sollte es dann spannend werden: Carlos Alcaraz (5) steht hier zur Debatte (er hatte Djokovic erst in Madrid besiegt) oder Jannik Sinner - oder etwa John Isner?

Ein Halbfinale nach Setzliste wäre gegen Casper Ruud (3) angesetzt. Der French-Open-Finalist aber steht ebenfalls nur bei einer 3:6-Karrierebilanz auf Gras und hatte kürzlich erklärt, ihn ohnehin eher zum Golfen zu nutzen. Vorjahreshalbfinalist Hubert Hurkacz (7) mag da schon der wahrscheinlichere Gegner sein, zumal er sich auch in den vergangenen Wochen in Rasenform präsentiert hatte (Sieger in Halle!). Im vergangenen Jahr schlug er Roger Federer und unterlag erst Matteo Berrettini im Halbfinale.

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Rafael Nadal: Sein Weg ins Finale

Dass Rafael Nadal in Wimbledon spielt: fast ein Wunder. Einige haben mit einem Karriereende nach den French Open gerechnet, aber Nadals neue Therapie am linken Fuß scheint anzuschlagen. Und Nadal beim Einladungsturnier in dieser Woche gut im Schlag. Dass er Wimbledon kann, hat er mit seinen Siegen 2008 und 2010 bewiesen; 2019 verlor er nur knapp im Halbfinale gegen Roger Federer und verpasste so ein Endspiel gegen den Djoker. Und 2022?

Rafa beginnt gegen Francisco Cerundolo (ATP-Nr. 42), der eine 3:3 Sieg/Niederlagenbilanz auf Gras aufweist. Danach würde der Sieger aus dem Spiel zwischen Sam Querrey und Ricardas Berankis warten. Querrey ist vielen noch als Djokovic-Besieger in 2016 im Kopf, mittlerweile allerdings im Ranking abgerutscht und nur noch auf Rang 99 notiert.

Die dritte Runde? Nach Setzliste also Lorenzo Sonego (27), durchaus ein Könner auf Gras: 2019 siegte er in Antalya, 2021 stand er in Eastbourne im Finale und zuletzt hat er Berrettini in Stuttgart einen Satz abgeknöpft. Vorsicht, Rafa!

Im Achtefinale stünde der wiedererstarkte Marin Cilic (14) im Plan, Wimbledonfinalist 2017; seine zwei Siege gegen Nadal (in neun Matches) entstammen dem Aufgabeerfolg in Melbourne in 2018 und einem frühen Hartplatzmatch in 2009.

Ein Viertelfinale? Könnte zum Problem werden. Felix Auger-Aliassime (6), von Onkel Toni trainiert, wäre der Kandidat, aber auch Taylor Fritz, Dan Evans oder Holger Rune lauern.

Im Halbfinale schließlich könnte Stefans Tsitsipas (4) warten, der das Spiel für Rasen hat, ihn aber noch nicht in gänzlicher Form verstanden haben mag. Als eigentlicher Favorit muss somit Matteo Berrettini (8) gelten, der zuletzt in Stuttgart und Queens die Titel holte. Gegen den Italiener hat Nadal bislang beide Spiele gewonnen - jeweils auf Hartplatz jedoch.

Fazit: Nadals Weg ist der schwierigere - machbar aber dennoch. Ob uns dann ein ähnliches Tennisschmankerl wie beim Halbfinale in 2018 erwartet, als Djokovic in fünf hart umkämpften Sätzen die Nase vorne hatte?

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von Florian Goosmann

Freitag
24.06.2022, 16:25 Uhr
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