Angriffslustiger Draper: Finalniederlage in Madrid "entfacht mein Feuer noch mehr"
Jack Draper ist ohne Zweifel DER Aufsteiger des bisherigen Tennisjahres. Zwar hatten schon vor Saisonbeginn viele Experten dem 23-Jährigen zugetraut, im Laufe des Jahres 2025 die Top 10 zu knacken - dass der Brite jedoch bereits Anfang Mai in den Top 5 stehen würde, war nicht vorherzusehen. Und Draper will mehr.
von Clemens Engert
zuletzt bearbeitet:
05.05.2025, 19:22 Uhr

Trotz seiner Niederlage im Madrid-Finale gegen Casper Ruud rangiert Jack Draper seit Montag auf Platz 5 der Weltrangliste. Mit seinem neuen Career High ist der Brite im aktuellen Jahrhundert nach Rafael Nadal erst der zweite Linkshänder, der zu den fünf besten Tennisspielern der Welt gehört. Im Race to Turin hat der 23-Jährige mittlerweile Alexander Zverev überholt und liegt nur mehr 450 Punkte hinter dem Führenden Carlos Alcaraz auf Rang zwei.
Trotzdem war Draper nach der Niederlage gegen Ruud erstmal sichtlich enttäuscht. „Natürlich tut es sehr weh, so ein hartes Finale verloren zu haben“, meinte der Londoner nach dem Match. „Aber gleichzeitig denke ich, dass ich hier schon viele wirklich gute Erfolge gefeiert habe. Ich habe viele Spiele überstanden, und vielleicht hilft mir diese Niederlage und die Tatsache, dass ich im Finale nicht ganz durchgekommen bin, einfach, mein Feuer noch mehr zu entfachen, dass ich weitermachen und mich weiter verbessern muss“.
Draper kann mit dem bisherigen Saisonverlauf wahrlich zufrieden sein. Nachdem er die ersten Wochen verletzungsbedingt aussetzen musste, konnte er in Indian Wells seinen ersten ATP-Masters-1000-Titel einfahren. Dazu kommen die Finale in Doha und jetzt in Madrid. „Ich bin wirklich stolz auf meine Leistung in den ersten Monaten dieser Saison“, meinte der Brite, der gerade auf Sand noch viel Verbesserungspotential bei sich selbst sieht. „Das Spannende ist, dass ich noch viel erreichen kann. Ich habe das Gefühl, dass ich mich in meinem Spiel noch deutlich verbessern kann, und das motiviert mich, meinen Trainer und mein Team sehr.“
Die Zeichen im Team Draper stehen jedenfalls weiterhin voll auf Angriff. „Ich habe ehrlich gesagt das Gefühl, dass ich noch ganz am Anfang meiner Reise stehe. Ich werde mich also weiter verbessern, weiter alles geben und diese schwierigen Momente im Kopf behalten, um mich selbst anzutreiben und besser zu werden“, meinte der dreifache Turniersieger im Hinblick auf die nächsten Wochen und Monate. Für die Konkurrenz dürfte das nach einer ernsthaften Drohung klingen.
In Rom wird die nunmehrige Nummer 5 der Welt nach einem Freilos in der zweiten Runde ins Turniergeschehen eingreifen. Erster Gegner wird entweder der Italiener Luciano Darderi oder der Chinese Yunchaokete Bu sein.