ATP-Boss Andrea Gaudenzi: So soll sich der Tourkalender 2028 verändern

Nach der Festlegung eines neuen Master-Turniers in Saudi-Arabien bleibt die Frage offen: wann passt das Event in den jetzt schon vollen Turnierkalender? ATP-Boss  Andrea Gaudenzi schlägt Februar und eine Koexistenz der Tour im Nahen Osten und Südamerika vor. 

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 31.10.2025, 07:35 Uhr

Jannik Sinner und Andrea Gaudenzi bei den Nitto ATP Finals 2024
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Jannik Sinner und Andrea Gaudenzi bei den Nitto ATP Finals 2024

Bereits seit einer Woche ist es offiziell: Saudi-Arabien wird ab 2028 ein Masters-Event austragen. Eine wirkliche Überraschung ist das nicht – schließlich drängt der Wüstenstaat schon seit Jahren auf eine herausragende Rolle im ATP-Tour-Kalender. Die ATP und SURJ Sports, ein Unternehmen des Public Investment Fund (PIF), müssen noch offiziell den Termin sowie Austragungsort und Veranstaltungsstätte bekannt geben und bestätigen.

ATP-Chef Andrea Gaudenzi legte aber inzwischen Pläne vor, wie der Turnierkalender ab 2028 umgestaltet werden könnte. Er bevorzuge einen Termin im Februar, erklärte er, doch „es ist ein arbeitsreicher Monat, es gibt einige Einschränkungen, und wir werden die Hilfe von Tennis Australia brauchen, um es zu verwirklichen“. Der australische Tennisverband monopolisiert derzeit den Großteil des Januars. 

Gaudenzi: „Eine Südamerika-Tour und eine Nahost-Tour sind ein Ziel, aber die Umsetzung ist eine Herausforderung“

Der Februar ist aktuell einer der am dichtesten besetzten Monate auf der ATP-Tour – mit Turnieren in vier verschiedenen Regionen: Hallenevents in Europa (etwa Rotterdam und Montpellier), Turniere in Nordamerika (Dallas, Delray Beach) Veranstaltungen im Nahen Osten (Doha und Dubai) sowie den Südamerika-Swing (Buenos Aires, Rio de Janeiro, Santiago,Acapulco).

Gaudenzi würde es begrüßen, wenn der Februar künftig auf nur zwei Regionen – Südamerika und den Nahen Osten –beschränkt würde, während die übrigen Turnierserien auf besser geeignete Zeiträume im Kalender verlegt werden sollen.

Müssen ATP-250 und ATP-500 Turniere zukünftig um ihre Existenz bangen?

Auch wenn das Masters in Saudi-Arabien dem Modell von Monte-Carlo folgen und nicht verpflichtend sein soll, ist klar: Für Topspieler würd es lukrativer sein, an einem Turnier mit deutlich höherem Preisgeld und Punkten teilzunehmen. Die Sorgen von Diego Schwartzman, die ATP vernachlässige den Südamerika-Swing, scheinen damit nicht unberechtigt.

Auch wie sich die Tour künftig generell weiterentwickeln soll, zeichnet sich allmählich ab. Laut einem Bericht der National News hat SURJ Sports, im Auftrag des saudischen Staatsfonds PIF, eine beachtliche Summe bereitgestellt, um Lizenzen für ATP-250- und ATP-500-Turniere zu erwerben. Ziel ist es offenbar, die Anzahl dieser kleineren Events zu reduzieren und die Masters-1000-Serie als “Premiumprodukt” der Tour weiter aufzuwerten. 

von tennisnet.com

Freitag
31.10.2025, 13:20 Uhr
zuletzt bearbeitet: 31.10.2025, 07:35 Uhr