German Ladies' Series: Barbara Rittner im Interview - "Können stolz darauf sein, die Idee gut umgesetzt zu haben"

Heute geht's los mit den Halbfinalspielen der German Ladies' Series presented by Porsche. Wir haben mit Barbara Rittner, Head of Womens Tennis im DTB, über ihre bisherigen Eindrücke gesprochen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 15.07.2020, 11:37 Uhr

Barbara Rittners Vertrag beim DTB wurde verlängert
© Lana Roßdeutscher
Barbara Rittner

Frau Rittner, die Halbfinal-Gruppenspiele der German Ladies‘ Series presented by Porsche stehen an. Wer hat Sie bislang am meisten überrascht oder erfreut?

Es ist natürlich schön, dass mit Jule Niemeier, Katharina Gerlach und Nastasja Schunk gleich drei von sechs Starterinnen aus dem Porsche Talent Team im Halbfinale stehen. Und gute Ergebnisse hatten: Jule Niemeier hat Laura Siegemund ordentlich Paroli geboten, Katha Gerlach hat gegen Mona Barthel gewonnen, ebenso wie Nasti Schunk. Und vom Porsche Junior Team hat Julia Middendorf tolle Matches abgeliefert. Ansonsten ist es natürlich toll, wie professionell Laura Siegemund sich der Sache stellt und Matchpraxis sammelt. Hut ab, wie sie das durchzieht./

Hat man bei Laura Siegemund gemerkt, dass sie durchtrainieren konnte in Florida?

Hm, das würde ich gar nicht so sehen. In die Matches kann man letztlich nicht hineintrainieren, die muss man spielen. Und an der eigenen Fitness konnten in dieser Zeit letztlich alle arbeiten. Diesbezüglich freut es mich auch besonders, dass die Juniorinnen, mit denen mein Trainerstab und ich in den letzten acht bis zehn Wochen bei Lehrgängen ein knackiges Programm durchgezogen haben, durchweg fitter geworden sind. Insofern war die Corona-Pause, in der alle auch ihr Programm von uns bekommen haben, vielleicht gut. Möglicherweise sogar wichtiger als die tennisspezifische Arbeit auf dem Platz.

Ist eine Turnierpause dennoch auch mal gut, um an bestimmten Schlägen zu feilen, wie dem Volley oder dem Slice? Weil das ja während der Turniere oft untergeht.

Ja, oder um auch mal eine Griffhaltung zu korrigieren. Oder um den einhändigen Slice aus der Defensive zu stabilisieren. Da haben die Spielerinnen individuell dran gearbeitet. Es war schön zu sehen, dass sie den Mut dazu hatten, das auch in den Matches umzusetzen.

Carina Witthöft wollte eigentlich ihr Comeback geben, hat dann kurzfristig abgesagt. Was war los?

Sie hatte sich kurz vor Beginn der Serie gezerrt, hatte wieder muskuläre Probleme, mit denen man sicher keine vier harten Matches an vier aufeinanderfolgenden Tagen spielen kann… Carina wollte gerne mitspielen, und wir hatten ihr sofort signalisiert, dass sie eine Wildcard von uns bekommen würde. Sie hat sich dann persönlich gemeldet und gesagt: Es geht leider nicht. Das war schade. Weil sie nicht mit Druck, sondern mit Spaß an die Sache gehen wollte. Auch um zu schauen, wo es hinführt. Es wäre vielleicht ein guter Start gewesen.

Gab es generell eine Aussprache mit ihr? Die Stimmung zwischen Ihnen beiden war zuletzt nicht so gut.

Ja. Es waren letztlich auch einige Missverständnisse dabei. Auch weil sie sich – teils nicht zu Unrecht – sehr kritisiert gefühlt hatte. Aber ich habe ihr auch meine Position aufgezeigt und erklärt, dass ich im Rahmen meiner Tätigkeit als Eurosport-Expertin auch mal kritisch analysieren muss. Aber ich denke, das konnten wir ausräumen.

Wie war und ist die Serie aus Ihrer Sicht in Sachen Corona organisiert?

Das haben alle Veranstalter verantwortungsbewusst und gewissenhaft gemeistert. Die Spielerinnen hatten ihre Einzelzimmer, es gab eine Maskenpflicht, Abstände wurden eingehalten... Ich glaube, wir können alle sehr stolz darauf sein, diese Idee gut umgesetzt zu haben.

Die Turnierserie wird durch die Aktion „Asse für Charity“ begleitet. Für jedes geschlagene Ass spendet der Presenting Sponsor Porsche 50 Euro für wohltätige Zwecke. Bisher haben die Damen 309 Asse geschlagen, sind Sie zufrieden mit der Aufschlagleistung der Spielerinnen?

Das ist natürlich eine tolle Aktion unseres langjährigen DTB-Partners Porsche. Ich denke, die Zahl kann sich sehen lassen. Ich hätte aber persönlich nichts dagegen, wenn die Damen bei den Finalspielen noch das ein oder andere Ass drauflegen.

Vom 15. bis 18. Juli geht es für acht Spielerinnen in zwei Gruppen um die insgesamt vier Finaltickets. Laura Siegemund und die via Wildcard zurückgekehrte Anna-Lena Friedsam führen die Gruppen an - alle Infos und Gruppeneinteilungen gibt es hier!

von tennisnet.com

Mittwoch
15.07.2020, 11:05 Uhr
zuletzt bearbeitet: 15.07.2020, 11:37 Uhr