Keine ATP Awards-Nominierung für Team Sinner: Petkovic weiß warum
Weder Jannik Sinner noch seine Trainer Darren Cahill und Simone Vagnozzi sind für den ATP „Stefan Edberg Sportsmanship“ bzw. „Coach des Jahres“ – Preis in Betracht gezogen worden. Andrea Petkovic hat eine Erklärung für die fehlenden Nominierung.
von Johanna Brauer
zuletzt bearbeitet:
30.11.2024, 08:26 Uhr
Jannik Sinner war dieses Jahr allen voraus. Wutanfälle oder schlechtes Benehmen auf und außerhalb des Platzes sind für den jungen Italiener Fremdwörter. Und trotz des zusätzlichen Sieg-Niederlagen-Rekords von 73-6, acht ATP-Tour-Titeln (inklusive des Australian Open und US-Open- Sieges) und dem krönenden Abschluss des Davis Cup-Triumphs, ist der Weltranglistenerste nicht im Rennen um den Stefan Edberg „Sportmanships Award“ dabei. Noch verwunderlicher ist aber die fehlende Nominierung der beiden Trainer, die hinter den Erfolgen des 23-jährigen stehen. Cahill und Vagnozzi müssen auf eine Auszeichnung vom ATP verzichten. Andrea Petkovic findet eine plausible Erklärung für die fehlenden Nominierungen.
PR-Katastrophe soll vermieden werden
In dem Podcast der ehemaligen Weltranglistenersten Rennae Stubbs sagte die ehemalige deutsche Profispielerin, dass die Auszeichnungen um Sinner und sein Team ausblieben, da der Doping-Skandal des Nummer Eins Spielers noch nicht vom Tisch ist. Die Berufung der Welt Anti-Doping-Agentur (WADA) gegen das Urteil der International Tennis Integrity Agency im Dopingfall um den Italiener steht noch aus. Sollte sich das Internationale Sportgericht CAS gegen Sinner aussprechen, hätte die ATP erneut schlechte PR. Und diese „erneute PR-Katastrophe“ soll vermieden werden, so die ehemalige deutsche Weltranglistenneunte. Trotz Zweifel von Stubbs räumte Petkovic ein: “Ich denke, es ist nur Selbstschutz. Sie wollen nichts erklären müssen.”
Realistisch wäre das auf jeden Fall. Denn gerade hatte man den Fall Sinner etwas beiseitegelegt, riss der Skandal um Swiatek Sinner wieder ins Scheinwerferlicht. Neben den vielen Fragen werden auch die Zweifel immer größer. Milde Strafen und Intransparenz lässt die Frage entfachen: Wer wird denn eigentlich geschützt? Denn in der ITIA (die International Tennis Integrity Agency, die den Schutz der Integrität der Wettbewerbe verantworten) mischen auch die Profivereinigungen ATP und WTA, der Weltverband ITF und die mächtigen Grand-Slam-Turniere mit.