Draper nach French Open-Aus: „Weit hinter“ Alcaraz und Sinner
Jack Draper erlebte binnen zwölf Monaten seinen Durchbruch auf der ATP-Tour – vom ersten Titel in Stuttgart bis zum Masters-Sieg in Indian Wells. Doch in Roland Garros kam das jähe Aus in Runde vier. Nach der Niederlage gegen Alexander Bublik zieht der Brite selbstkritisch Bilanz – und blickt mit ehrlichem Respekt auf die Leistungen von Alcaraz und Sinner
von Johanna Brauer
zuletzt bearbeitet:
03.06.2025, 21:21 Uhr

Was waren das für zwölf Monate für Jack Draper? Im Juni letzten Jahres gewann der 23-jährige Brite sein erstes ATP-Tour-Turnier in Stuttgart. In Wien folgte im Oktober der erste 500er-Titel. Spätestens danach hatte man Draper auf dem Radar – und der Brite machte keinerlei Anstalten, sich von der Tennisspitze zu verabschieden. Im Gegenteil: Er legte nach und gewann dieses Jahr in Indian Wells seinen ersten Masters-1000-Titel. Einen Monat später stand der 23-Jährige erneut im Finale eines 1000er-Turniers, zog dort gegen Casper Ruud aber den Kürzeren.
Enttäuschendes Aus in Roland Garros
Da 2024 für Draper bereits im Auftaktmatch der French Open Schluss war, hatte der aktuell Weltranglistenfünfte dieses Jahr höhere Ziele.
Denn im Viertelfinale hätte es zum Kräftemessen mit dem Weltranglistenersten Jannik Sinner kommen sollen – ein idealer Gradmesser dafür, wie weit der Brite inzwischen gekommen ist.
Doch zu diesem Showdown wird es bei diesem Major nicht mehr kommen: Draper schied in der vierten Runde gegen einen hervorragend spielenden Alexander Bublik, die Nummer 62 der Welt, aus.Nach der überraschenden Niederlage zog der Brite auch ohne direkten Vergleich auf dem Platz Bilanz: „Ich glaube, ich bin noch weit hinter den Jungs zurück“, sagte er mit Blick auf das Niveau von Alcaraz und Sinner. „Ich muss noch viel lernen."
Draper: „Sie (Alacarz und Sinner) sind mir wahrscheinlich zwei Jahre voraus.“
„Wenn man sich die ATP-Matches anschaut – wie viele sie gespielt haben –, dann haben sie wahrscheinlich doppelt so viele bestritten wie ich. Sie haben offensichtlich viel mehr erreicht, viel mehr Erfahrung“, sagte der dreifache Titelträger.
Denn natürlich: Schaut man sich die Zahlen an, haben Alcaraz und Sinner einen enormen Vorsprung gegenüber ihren jungen Mitkonkurrenten. Beide haben mit Anfang 20 bereits 19 ATP-Titel gewonnen – darunter vier Grand-Slam-Trophäen für Alcaraz und drei für Sinner. Eine Bilanz, die nur mit extremer Konstanz möglich ist.
„Es geht nicht nur um das Tennis. Es ist die Beständigkeit, die sie an den Tag legen", sagte Draper.„Ich muss noch viel tun, um sie zu erreichen. Aber ich glaube, ich arbeite hart und tue die richtigen Dinge – wir werden sehen.“
In Wimbledon wird der Brite als Heimfavorit und Weltranglistenvierter an den Start gehen.