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Einschlagen am Wimbledon-Sonntag: Die Ruhe vor dem Sturm

Das letzte Einspielen vorm Start: Richtig was los war heute nur auf den Trainingscourts, einer eigenen Welt beim Turnier in Wimbledon.

von Florian Goosmann aus Wimbledon
zuletzt bearbeitet: 30.06.2019, 18:40 Uhr

Roger Federer
© Getty Images
Roger Federer

Am Sonntag vorm Turnierstart war Erholung angesagt. Zumindest für die Showcourts, die noch mal gepflegt, abgedeckt, aufgedeckt und der Sonne ausgesetzt wurden. Die Spieler? Sollten bitte noch mal fernbleiben.

Während Wimbledon also in seiner Mitte ruhte, fand die gesamte Action am nördlichen Ende der Anlage statt, auf dem Aorangi Park, der Trainingsanlage, auf den Plätzen 3 bis 21.

Noch so etwas Einzigartiges in Wimbledon im Vergleich zu den übrigen Grand Slams. Natürlich gibt‘s auch da teils speziell ausgewiesene Trainingsplätze, aber gleich 19 Stück davon auf einem Fleck? Nee. Und gut besucht waren sie: Sieben recht eng bedruckte Seiten DIN A4-Seiten mussten fürs „Bookings by Court“ herhalten, und quasi alle Akteure, die es ins Hauptfeld der Championships geschafft hatten, waren noch mal am Start.

Allein die Liste war einen zweiten Blick wert. Während Roger Federer, David Goffin oder Grigor Dimitrov es in die Spalte „Player“ geschafft hatten, waren ihre Gegenüber Tomas Berdych, Fabio Fognini und Jiri Vesely nur die „Partner“. Miyu Kato hingegen fiel ebenso unter „Player“, was vermutlich an ihrer „Partnerin“ Nao Hibino lag und uns wieder mal eines lehrt: dass alles relativ ist im Leben. Zumal als „Partner“ auch die nachnamenlosen James, Millen, Tom herhalten mussten – oder (eine Runde Mitleid bitte) der/die völlig namenlosen „+1“ auftraten. Mit denen Andrea Petkovic, Angie Kerber und Martina Navratilova (ja, richtig gelesen) sich die Ehre gaben.

Blick aufs Wesentliche

Dominic Thiem („Player“) gab um 10 Uhr gleich den frühen Vogel mit Diego Schwartzman („Partner“) und Alexander Zverev („Player“) war um 12 Uhr mit Fernando Verdasco („Partner“) eingeteilt, aber apropos Thiem: Der schaffte es Gott sei Dank, mit dem Blick aufs Handy und mehreren Gegenläufern unfallfrei die Treppe vom Media Center runterzuhüpfen. Der Gedanke an die Schlagzeile „Aus für Wimbledon! Thiem nach handybedingter Unachtsamkeit die Treppe runtergefolgen“ kam uns nur kurz in den Sinn – und wir sind wirklich froh, sie heute vermieden zu haben. Das Thiem-Erlebnis hat uns aber mal wieder gelehrt: Diese Jungs sind eben Leistungssportler und verfügen über unmenschliche Koordination und perfekt peripheres Sehen. Vermutlich hätte Thiem in der anderen Hand noch einen Espresso transportieren können.

 

Aber, Stichwort Handy: Kaum ein Akteur, der die wunderbar schöne und herrliche leere Wimbledonanlage nicht mit dem Blick aufs Smartphone absolvierte – schade eigentlich. Positive Ausnahmen: John Isner, Milos Raonic und Ion Tiriac, wobei man natürlich festhalten muss, dass zu Tiriacs aktiver Zeit das Dosentelefon noch das Maß aller Dinge war. Dafür sah der mittlerweile 80-jährige Maestro aus Rumänien blendend aus, mit weißer Hose, blauem Hemd und Strohhut – genauso möchte man selbst gerne alt werden.

Feliciano Lopez gehörte übrigens auch denjenigen, die beim Lauf übers Gelände nicht aufs Handy sahen – Lopez sah einfach nur so super aus, seine Freundin neben ihm, das dürfen wir hoffentlich an dieser Stelle völlig neutral erwähnen, fast noch eine Spur besser.

Sommer, Sonne, Kaktus

Die Tage vorm Turnierstart, es sind natürlich auch die des großen Wiedersehens. Simona Halep trottete nach ihrer Session mit Ex-Coach Darren Cahill zum Ausgang des Aorangi Parks, wo die beiden auf Andre Agassi, Radek Stepanek und Grigor Dimitrov stießen (Cahill ist auch Agassis Ex-Coach) und kurz schnackten. Agassis Pinguin-Laufstil hat sich übrigens nicht verbessert seitdem er in Rente ist, im Gegenteil. Lag vielleicht aber auch am schmalen Weg hinter Platz 5. Ansonsten möchte man so wie er lieber nicht altern.

Rücken hin, Alter her: Gut gelaunt schienen heute irgendwie alle. Kein Wunder bei sonnigen 24 Grad - und außerdem sind, Stand Sonntagabend, noch alle Akteure im Turnier vertreten, mit allen verbundenen Hoffnungen.

So richtig doof vorgekommen sein muss sich einzig Kevin Anderson, der Vorjahresfinalist, 2019 immerhin an Nummer 4 gesetzt – und dennoch nur „Partner“. Es lag allerdings nicht an einem Fehler der Turnierleitung, sondern am „Player“ gegenüber. Der hieß Novak Djokovic.

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Sonntag
30.06.2019, 20:05 Uhr
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