Fall Peng Shuai: Nachricht an WTA macht Besorgnis noch größer

Wo ist Peng Shuai? Diese Frage treibt aktuell die Tenniswelt um - und eine Nachricht der chinesischen Staatsmedien vergrößert die Sorgen.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 17.11.2021, 21:43 Uhr

Shuai Peng
© Getty Images
Shuai Peng

Nach den Vorwürfen von Peng Shuai, von einem chinesischen Spitzenpolitiker zum Sex gezwungen worden sei, ist die Sorge um ihr Wohlergehen nach wie vor groß. Nachdem ihr Post von der chinesischen Seite weibo gelöscht worden war, hat niemand mehr etwas von Peng gehört, Tenniskolleginnen und -kollegen eingeschlossen./

Nun ist eine angebliche Nachricht von Peng aufgetaucht, in der Peng die Vorwürfe der sexuellen Gewalt bestreitet. Sie sei weder verschwunden, noch sei sie unsicher; sie befinde sich zu Hause und alles sei gut. Sie hoffe, das Tennis in China weiterhin vorantreiben zu dürfen.

Die Nachricht wurde von chinesischen Staatsmedien verbreitet und hat somit die Sorge um Peng vergrößert.

WTA und ihre Verbindungen nach China

Mehrere Akteure aus der Tennisszene hatten sich in den vergangenen Tagen zu Wort gemeldet und eine Aufklärung seitens der WTA gefordert; Tour-Boss Steve Simon hatte sich mit recht klaren Worten in Richtung China gewandt - ohne Erfolg.

"Unterbrecht alle Deals mit China, bis ihr euch bildlich vom Wohlergehen von Peng Shuai überzeugt habt, im Rahmen eines Livestream-Interviews", forderte die britische Spielerin Heather Watson am Abend.

Auch Naomi Osaka hatte sich kürzlich zu Wort gemeldet, "ich bin geschockt von der gegenwärtigen Lage und sende ihr Liebe und Licht", schrieb sie.

Die WTA hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr Verbindungen nach China aufgenommen, unter anderem mit einem Zehn-Jahres-Deal bezüglich der WTA Finals in Shenzhen.

Steve Simon: "Brauchen unabhängige und glaubwürdige Beweise, dass es ihr gut geht"

Steve Simon meldete sich nach der vermeintlichen Nachricht von Peng am Mittwochabend erneut zu Wort. "Das Statement des chinesischen Staatsmediums bezüglich Peng Shuai vergrößert meine Sorgen um ihre Sicherheit und Befindlichkeit", schrieb Simon. "Es fällt mir schwer zu glauben, dass Peng Shuai diese Mail, die wir erhalten haben, tatsächlich selbst verfasst hat oder das denkt, was ihr darin zugeschrieben wird." Peng habe unglaublichen Mut gezeigt, ihre Vorwürfe vorgebracht zu haben. "Die WTA und der Rest der Welt brauchen unabhängige und glaubwürdige Beweise, dass es ihr gut geht."

Er habe mehrfach versucht, Peng über zahlreiche Kanäle zu erreichen - ohne Erfolg.

Unter dem Hashtag #WhereIsPengShuai fordern diverse Spielerinnen, Spieler und Medienschaffende weitere Aufklärung.

von Florian Goosmann

Mittwoch
17.11.2021, 21:37 Uhr
zuletzt bearbeitet: 17.11.2021, 21:43 Uhr