"Jemand, der bei McDonalds arbeitet, verliert seinen Job - und Tennisspieler sind die Ausnahmen?": Svitolina, Kostyuk, Savchuk fordern Maßnahmen

Die ukrainischen Tennisspielerinnen um Elina Svitolina wollen weiterhin Druck auf die WTA ausüben.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 22.04.2022, 10:23 Uhr

Elina Svitolina wählt ihre Turnierauftritte nun gezielter aus
© Getty Images
Elina Svitolina

Die Wogen um die Entscheidung von Wimbledon, russische und belarussische Spielerinnen und Spieler von den All England Championships auszuschließen, gehen nach wie vor hoch: Die einen halten die Maßnahme für "verrückt", wie Novak Djokovic, oder "unfair", wie die ATP und WTA. Andere fordern genau diese beiden Institutionen auf, nachzuziehen - allen voran die Profis aus der Ukraine./

Elina Svitolina fand dabei klare Worte: Man habe mit der WTA bereits während des Turniers von Indian Wells gesprochen, "aber es gab null Reaktion". Svitolina weiter: Man müsse wissen, welche Spieler den Angriffskrieg von Russland gutheißen. "Laut den Statistiken unterstützen 80 Prozent der Russen - vielleicht sogar mehr - solche Aktionen ihres Staates. Wenn das stimmt: Warum dürfen sie unter uns sein, unter unseren Kollegen? Es ist wichtig für uns, dass sich keine Mörder an unserem Land unter uns befinden. Ich will, dass das Maximum (an Druck) erreicht wird. Aber ich kenne die WTA, da findet man immer Ausreden. Aber wir werden kämpfen bis zum Ende, wir sind bereit dafür", so Svitolina laut der ukrainischen Tribuna.

Marta Kostyuk: "Jeder muss hier Opfer bringen"

Auch Kollegin Marta Kostyuk erklärte, Antworten auf die veröffentlichen Fragen zu fordern. Danach sei es an WTA, ATP und ITF zu entscheiden. Wobei sie ein Problem sieht: "Die Spieler, die den Krieg unterstützen, werden ihre Haltung nicht kundtun." Weil sie wüssten, dass sie dann nicht auf der Tour bleiben dürften. 

Kostyuk wolle den Spielern aber Zeit einräumen. "Falls sie beispielsweise Angst vor Drohungen ihres Staates haben, können sie dann ihre Familien aus Russland rausholen und danach ihre Meinung aussprechen. Jeder muss hier Opfer bringen, die Welt leidet aktuell. (...) Und wenn sie das nicht tun, werden sie einfach von allen Wettbewerben ausgeschlossen, bis der Krieg vorbei ist. So werden sie ihren Einfluss, ihre Bedeutung verstehen."

Olga Savchuk: "Muss gleichartig geregelt sein"

Eine Begründung für eine Sperre gab auch Ex-Profispielerin Olga Savchuk ab, Ex-Spielerin und aktuelle Teamchefin des ukrainischen Billie-Jean-King-Cup-Teams: "Es kann nicht angehen, dass es Sanktionen gegen 90 Prozent der russischen Bevölkerung gibt und gegen 10 Prozent nicht", sagte sie gegenüber der New York Times.

"Wenn man darüber nachdenkt: Wieso verliert jemand, der in Russland in einem McDonalds arbeitet, seinen Job aufgrund der Sanktionen - und Tennisspieler sind die Ausnahme? Es muss gleichartig geregelt sein, es ist eine kollektive Schuld."

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Freitag
22.04.2022, 09:47 Uhr
zuletzt bearbeitet: 22.04.2022, 10:23 Uhr

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