Kerbers Karriereende: "Ich werde es irgendwann spüren"

Angelique Kerber über Motivation ohne feste Ziele und Überlegungen zum Karriereende.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 26.12.2020, 14:37 Uhr

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Angelique Kerber
© Getty Images
Angelique Kerber

Angelique Kerber hatte sich 2020 rar gemacht. Teilweise verletzungsbedingt, bereits zu Beginn der Saison plage sie sich mit Problemen am Oberschenkel, die bis zum Tour-Shutdown anhielten. Aber auch danach. Zwei Achtelfinals bei den Majors waren drin, in Melbourne und New York, ansonsten lief nicht zu viel zusammen bei der ehemaligen Welt-Nummer 1, die sich mit zwei glatten Erstrundenniederlagen in Rom und Paris aus dem Tennisjahr 2020 verabschiedete./

Und sich, mit 32 Jährchen, auch mit dem Thema Rücktritt befasst - zumal Kolleginnen wie Julia Görges diesen Schritt schon vollzogen haben. "Natürlich habe ich mir auch meine Gedanken gemacht in der Coronazeit und das Leben abseits der Tour zu schätzen gelernt. Die Gedanken sind natürlich da. Ich vertraue aber voll auf mein Herz und mein Gefühl", sagte Kerber im Gespräch mit der dpa. "Solange mir Tennis Spaß macht, ich körperlich imstande bin auch meine Leistung zu bringen, ist es das, was ich liebe und was zu mir gehört." Aktuell habe sie sich entschieden, sich so gut wie möglich auf die Australian Open vorzubereiten - hier hatte Kerber 2016 ihren ersten Grand-Slam-Titel geholt, im Spätjahr hatte sie dann bei den US Open nachgelegt. Und sich 2018 zur Wimbledonsiegerin gekrönt.

In 2021 wurden die Australian Open verschoben, Beginn ist nun der 8. Februar 2021, nach einer zweiwöchigen Quarantäne-Zeit für die Profis.

Kerber würde gerne die French Open gewinnen

Der Moment des Rücktritts werde "irgendwann kommen", so Kerber. "Vielleicht zeitnah oder auch nicht, ich weiß es nicht. Ich muss gucken, wie es weitergeht. Die Einschränkungen, ohne Fans zu spielen - das ist schon extrem und nimmt viel von dem, was mir an meinem Beruf Spaß macht. Das spüre ich schon auch. Ob es schon 2021 die letzte Saison werden könne? Will die Kielerin nicht sagen. " Ich habe den Gedanken erst mal weggeschoben. Aber wenn man schon mal daran gedacht hat, kann man es auch nicht löschen." Wer sie kenne, der wisse aber, dass die Entscheidung wohlüberlegt sein werde.

Die Ziele sind natürlich auch für Kerber, die (fast) alles erreicht hat, noch da. Paris zum Beispiel, wo es zuletzt gar nicht lief, "alle vier Grand Slams gewonnen zu haben, wäre natürlich das I-Tüpfelchen", sagt sie. Ud gibt zu, dass die aktuelle Situation um einen noch immer unklaren Turnierkalender nicht optimal ist. "Die Motivation hoch zu halten, ist da schon eine Kunst."

Ihre Erfahrung komme ihr hierbei aber wohl zugute. "Wenn es so weit ist, muss man in den Turniermodus schalten, und ich glaube, auch erfahren genug zu sein, um das hinzubekommen."

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von Florian Goosmann

Samstag
26.12.2020, 15:50 Uhr
zuletzt bearbeitet: 26.12.2020, 14:37 Uhr

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