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„Mein bestes Tennis ist da“ - Stan Wawrinka wieder als „Stanimal“ bei den US Open

Stan Wawrinka steht nach dem Aufgabe-Sieg gegen Novak Djokovic im Viertelfinale der US Open. Auch wenn Djokovic verletzt war: Wawrinka scheint wieder in jener Verfassung und Geisteshaltung zu sein, die ihn schon zu drei Grand-Slam-Triumphen trug.

von Jörg Allmeroth
zuletzt bearbeitet: 02.09.2019, 18:27 Uhr

Stan Wawrinka
© Getty Images
Stan Wawrinka

Es war in einer langen Nacht von Melbourne, in der Stan Wawrinka trotz einer bitteren Niederlage den Glauben an Stan Wawrinka fand. Wawrinka verlor damals, im Australian-Open-Achtelfinale des Jahres 2013, mit 10:12 im fünften, alles entscheidenden Satz gegen Novak Djokovic, aber zum ersten Mal spürte der Schweizer wirklich, mit den Alphamännern der Branche mithalten zu können. Und tatsächlich: Aus dem Schattenmann von Roger Federer, dem zweifelnden und zaudernden Spieler, der stets in der Hitze des Gefechts versagte, wurde rasch ein Siegertyp.

"Stan the Man" stieg sogar zu einem der ganz wenigen Profis auf, der den Großen Drei, also Federer, Nadal und Djokovic, Paroli bot und 2014 die Australian Open, 2015 die French Open und 2016 die US Open gewann. Es gab dabei ein interessantes Detail: Denn wann immer Wawrinka bei einem Grand-Slam-Turnier Djokovic schlug, den befreundeten Rivalen, gewann er den Major-Wettbewerb auch – 2016 war das letztmals so, als er den favorisierten Serben im Arthur-Ashe-Stadion im Finale in vier Sätzen abkanzelte.

Setzt sich diese Serie nun etwa fort? Am Sonntagabend jedenfalls verließ Wawrinka nach dem Achtelfinalduell mit Djokovic wieder einmal als Gewinner den Platz – wenn auch nur als Profiteur der verletzungsbedingten Aufgabe des Weltranglisten-Ersten, der beim Stand von 4:6, 5:7 und 1:2 wegen seiner anhaltenden Schulterschmerzen das Handtuch warf. Djokovic, der diesjährige Sieger der Australian Open und von Wimbledon, wurde mit einem Pfeifkonzert aus der Arena geleitet, es war ein unwürdiges Ende einer soweit imponierenden Grand Slam-Saison des Frontmannes. 

Wawrinka nun gegen "New-York-Liebling" Medvedev

Aber zugleich bedeutete das dramatische Ende des siebten Spieltages bei den Offenen Amerikanischen Meisterschaften des Jahres 2019 auch, dass Wawrinka, der zuletzt aus dem Blickfeld geratene Grand-Slam-Krieger, als Titelaspirant ins Visier zu nehmen war. „Ich hätte mir diesen Sieg natürlich anders gewünscht“, sagte Wawrinka, „aber ich spüre: Mein bestes Tennis ist da. Da geht noch mehr.“ Nun trifft der 34-jährige Veteran auf den Russen Daniil Medvedev, den Aufsteiger dieses Sommers und Masters-Gewinner von Cincinnati, der sich gegen Qualifikant Dominik Koepfer durchgesetzt hatte. „Er ist der Mann der Stunde, ein großartiger Spieler“, sagt Wawrinka, „das wird richtig hart.“

Aber Wawrinka scheint wieder in jener Verfassung und Geisteshaltung zu sein, die ihn schon zu drei Grand-Slam-Triumphen trug. Vor allem aber ist er erholt von den Folgen zweier schwerer Knieoperationen, die ihn 2017 zurückwarfen und zwischenzeitlich sogar an ein Karrirereende denken ließen. Die New Yorker Tennisfreunde erleben Wawrinka nun zurück in der Paraderolle des wilden, zu allem entschlossenen Kämpfers – ein Akteur im großen Kräftespiel, den Kumpel Federer treffend als „Stanimal“ taufte. Ein bisschen überraschend kommt Wawrinka Siegeszug dennoch, denn die Saison 2019 war insgesamt schwierig für ihn, abgesehen vom beachtlichen Viertelfinaleinzug bei den French Open. Zuletzt stockte Wawrinkas Wirken wieder, bei den Masters-Wettbewerben im Sommer scheiterte er zwei Mal in der zweiten Runde an den russischen Nachwuchsleuten Khachanov und Rublev.

Gegen Djokovic, auf der Bühne des Ashe-Stadions, allerdings wirkte Wawrinka so stark wie in besten Zeiten. Die Ach-und-Krach-Auftritte der letzten Wochen und Monate waren wie weggeblasen, "Stan the Man" zeigte Mumm und Muskeln. Auch und gerade, als Djokovic noch körperlich gut mithalten konnte. Gewinnt Wawrinka gegen Medvedev, und gewinnt auch Federer am Mittwoch im Viertelfinale gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow, käme es am Freitag zum „Swiss Showdown“ (NY Daily News) mit Federer.

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von Jörg Allmeroth

Montag
02.09.2019, 13:54 Uhr
zuletzt bearbeitet: 02.09.2019, 18:27 Uhr

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