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Novak Djokovic und die Australian Open: Angeblich keine Impf-Ausnahme beantragt

Novak Djokovic hat laut Aussagen aus Australien noch keine Befreiung von einer Impfung zur Einreise nach Australien beantragt. Angeblich will Tennis Australia jedoch auch eigene Vorgaben durchsetzen.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 09.12.2021, 15:21 Uhr

Novak Djokovic
© Getty Images
Novak Djokovic

Novak Djokovic bleibt das heiße Thema in Australien, wenn es um die anstehenden Australian Open geht./

Wie kürzlich bekannt wurde, steht Djokovic auf der Entry-List für das erste Majorturnier des neuen Jahres (17. bis 30. Januar 2022), ebenso für den zuvor stattfindenden ATP Cup (ab 1. Januar). Heißt also: Djokovic müsste (zumindest doppelt) geimpft sein, um teilzunehmen oder überhaupt in Australien einzureisen - oder eine Ausnahmegenehmigung für eine Impfung aufgrund gesundheitlicher Gründe erhalten.

Diese liege nicht vor, hieß es zuletzt. Nun berichtet die TV-Sendung 9 News, Djokovic habe eine solche "Exemption" auch nicht beantragt: eine "medically approved federal gouvernment exemption", also eine staatliche Ausnahmegenehmigung (sollte ein berechtigter Grund, wie eine Krankheit, gegen eine Impfung sprechen).

Djokovic-Teilnahme: Welche Rolle spielt Tennis Australia?

Generell müsse jeder, der im Melbourne Park sei, doppelt geimpft sein - aus Fairnessgründen zu anderen und "aus Respekt gegenüber so vielen Menschen aus Victoria", so Daniel Andrews, der Premierminister des Bundesstaates (in dem Melbourne liegt).

Er gab zudem bekannt, dass Tennis Australia seinen eigenen Beurteilungsprozess in Gang setzen wolle, falls besagte Ausnahmegenehmigung erteilt werde. Das hieße: Selbst wenn Djokovic eine offizielle Ausnahmegenehmigung von staatlicher Seite erhalten sollte, könnte Tennis Australia noch ein Veto einlegen. "Tennis Australia spielt eine (wichtige) Rolle dabei, die Integrität der Vereinbarungen zu schützen."

Die gesonderte Überprüfungsmöglichkeit seitens Tennis Australia bezüglich eventueller Ausnahmen überrascht: Turnierboss Craig Tiley gilt schließlich als Marketingprofi, der alles dafür tut, sein Turnier zu promoten. Erst kürzlich war gar von einer möglichen Teilnahme von Roger Federer die Rede, was jeglicher Grundlage entbehrte. Federer selbst dementierte diese Gerüchte kurz später.

Auch in diesem Jahr hatte Tennis Australia um AO-Turnierchef Craig Tiley alles daran gesetzt, die Australian Open durchzuziehen, trotz Coronapandemie, trotz der Tatsache, dass Tausende Australier noch nicht wieder in ihre Heimat einreisen durften. Hierzu war zwar eine 14-tägige Quarantäne vorgeschrieben, die Spitzenspieler um Djokovic, Rafael Nadal und Serena Williams genossen jedoch diverse Vorteile, wie ein anderes Hotel mit größeren Räumen und Fitnessbereich. Was unter einigen anderen Akteuren für Unmut in Sachen Chancengleichheit für alle gesorgt hatte.

Turnierchef Craig Tiley erklärte gegenüber ABC: "Niemand kann die Australian Open spielen, außer er ist geimpft - entweder eine doppelte Dosis des vorgesehenen Stoffes oder eine einzelne Dosis Johnson & Johnson, das ist ein erlaubter Impfstoff." Tiley wies auch noch mal auf die Ausnahmemöglichkeit hin. "Letztendlich gibt es ein unabhängiges Gremium von Fachleuten, von medizinischen Spezialisten, und sie sehen eine Blindkopie des Antrags auf medizinische Befreiung. Das geht an das Expertengremium, das dann die Entscheidung trifft."

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von Florian Goosmann

Donnerstag
09.12.2021, 13:17 Uhr
zuletzt bearbeitet: 09.12.2021, 15:21 Uhr

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