Roger Federer: "Wimbledon, Olympia und US Open haben Priorität"

Roger Federer hat mit seiner Rede bei den Schweizer "Sports Awards" für Irritationen gesorgt. Wie sieht es um seine Zukunft aus?

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 16.12.2020, 13:43 Uhr

Roger Federer

Wie steht es um Roger Federer? Es ist die große Frage, vor allem seit Sonntag. Federer wurde hier bei den Schweizer "Sport Awards" zum besten Schweizer Sportler der vergangenen 70 Jahre gekürt. Und schockte die Tenniswelt mit der Aussage: "Ich hoffe, es gibt noch was zu sehen von mir im neuen Jahr. Wir werden es sehen. Aber wenn es das gewesen sein sollte für mich, wer weiß, dann ist dies ein unglaublicher Schlusspunkt für mich bei diesen Sports Awards."/

Hat Federer hiermit einen möglichen Rücktritt angedeutet? Wie steht es wirklich um seinen Genesungsprozess? Und könnte Federer tatsächlich verletzungsbedingt seine Karriere beenden?

Federer hatte sich nach einem ersten Eingriff am rechten Knie im Februar kurze Zeit später erneut operieren lassen müssen und den Rest von 2020 abgesagt.

Vor Kurzem erst hatte der 20-fache-Major-Champ in einem Gespräch erklärt: "Ich spüre, dass ich noch was im Tank habe. Und wenn nicht, dann war‘s das. Aber ich höre definitiv jetzt nicht auf.“ Federer legte damals nach und versprach: "In nächster Zeit trete ich nicht zurück."

Nach der Siegerrede am Sonntag aber herrscht Unklarheit, ob es 2021 überhaupt weitergeht. Sicher ist, und das gestand auch Federer, dass das Comeback nicht läuft wie geplant. "Ich hätte gehofft, dass ich im Oktober schon bei 100 Prozent wäre. Das bin ich aber auch heute noch nicht. Für die Australian Open wird es knapp werden", sagte er. Schränkte aber ein: "Außer der zweiten Operation, die ein mega Dämpfer war, lief alles wie geplant."

Federer-Ziele: Wimbledon, Olympia, US Open

Er wolle sich "genügend Zeit nehmen", erklärte Federer weiter, "erst wenn wir sicher sind, dass wir zum nächsten Schritt übergehen können, machen wir das auch." Gut für ihn: die Verschiebung der Australian Open, die, Stand heute, am 7. Februar starten sollen und Federer damit mehr Zeit geben. Auch wenn er indirekt andeutete, dass ein Auftritt in Melbourne wohl nicht entscheidend sein würde. "Der Sommer mit Wimbledon, den Olympischen Spielen und den US Open hat Priorität."

Wie ein möglicher Turnierplan ohne eine Australien-Reise aussehen könnte, ob Federer auch auf Sand spielen würde, scheint offen. 2017, bei seinem damaligen Comeback nach der Knie-Operation im Jahr zuvor (damals war es das linke Knie), hatte Federer den Sand ausgelassen, zu kritisch wäre der aufgrund der Belastungen durch die Rutscherei für das Knie gewesen. Der Erfolg, mit dem Wimbledonsieg, gab ihm recht. Ein Modell auch für 2020?

Das Gute: Die reine Arbeit außerhalb des Platzes, also Muskelaufbau und Konditionstraining, scheint abgeschlossen. Er müsse nun sehen, "wie die nächsten Monate laufen", so der 39-Jährige. "Jetzt müssen wir schauen, wie es mit dem Tennis klappt."

Ein Rücktritt aufgrund einer Verletzung, es ist das Schlimmste für einen Sportler - die meisten versuchen alles, um ein Karriereende auf dem Court zu feiern. Gelingt das Federer auch? Es wäre ihm sehr zu wünschen.

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von Florian Goosmann

Mittwoch
16.12.2020, 13:35 Uhr
zuletzt bearbeitet: 16.12.2020, 13:43 Uhr

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