Svetlana Kuznetsova teilt Anekdoten über Andrey Rublev & Karen Khachanov

Die 34 Jahre alte Svetlana Kuznetsova hat sich beim WTA Premier Turnier von Cincinnati überraschend ins Finale gespielt. Am Rande ihres Erfolgslaufs äußerte sie sich über drei ihrer Landsmänner, die derzeit auf der ATP-Tour für Furore sorgen.

von Lukas Zahrer
zuletzt bearbeitet: 18.08.2019, 14:28 Uhr

Kuznetsova erlebt aktuell im US-Bundesstaat Ohio eine ihrer besten Turnierwochen seit langer Zeit. Die zweifache Grand-Slam-Siegerin (US Open 2004, French Open 2009) steht im WTA-Ranking aufgrund einer Verletzungspause aktuell nur auf Platz 153, schlug am Samstag aber zum dritten Mal in Folge eine Top-10-Spielerin.

„Ich analysiere meine Matches nicht allzu oft. Aber durch meine Intuition mache ich viele Dinge besser. Jetzt spiele ich vielleicht etwas smarter und mache Fehler kaum zweimal. Mit 34 sollte ich das auch tun“, sagte Kuznetsova mit einem Lächeln.

Zunächst schlug sie im Achtelfinale Sloane Stephens (und ließ ihrer Gegnerin nur drei Games), ehe sie gegen Karolina Pliskova ein Sensations-Comeback schaffte. Kuznetsova lag bereits 3:6 und 4:5 mit Break zurück, ehe sie den Satz im Tiebreak, und wenig später das Match mit einem 6:3 gewann.

Weil sie am Samstagnachmittag auch noch Ashleigh Barty mit 6:2, 6:4 vom Platz schoss, sorgte sie dafür, dass die Australierin den Sprung zurück an die Spitze der Weltrangliste verpasste. Kuznetsova hingegen greift nun nach ihrem 19. WTA-Titel und dem ersten seit Washington 2018.

Im Finale trifft sie auf Madison Keys (ab 19 Uhr LIVE), die  sich im Halbfinale gegen Sofia Kenin durchsetzte. „Madison ist sehr tough. Wenn sie einmal in Rhythmus kommt, wird es sehr schwierig. Sie spielt aggressiv und kann den Ball hart schlagen“, warnte Kuznetsova.

Svetlana Kuznetsova im Austausch mit Medvedev & Khachanov

Am Rande ihrer Pressekonferenz wurde die Frau aus St. Petersburg auf den Erfolgslauf der russischen ATP-Profis angesprochen. Daniil Medvedev erreichte nach einem beeindruckenden Comeback gegen Novak Djokovic das Finale von Cincinnati. „Ich war sehr glücklich, dass er schon in Kanada so gut spielte. Ich habe ihm auf Instagram gratuliert, und er rief mich sofort an“, sagte Kuznetsova, die einen engeren Draht zu zwei anderen Russen auf der ATP-Tour hat.

Mit Karen Khachanov, seit vergangenem Juni Mitglied der Top-10, stehe sie in ständigem Kontakt. Der 23-Jährige sorgte für mentale Unterstützung, als Kuznetsova von einer hartnäckigen Knieverletzung über ein halbes Jahr pausieren musste.

„Er erkundigte sich immer, wie es um meine Fitness steht. Er forderte mich richtig auf, wieder zu spielen. Ich sagte ihm aber, dass wir erst wieder darüber reden, wenn er über 30 ist und so viel gespielt hat wie ich“, sagte Kuznetsova mit einem Augenzwinkern. „Er war richtig nett, es war süß von ihm.“

Svetlana Kuznetsova: Andrey Rublev? „Er hatte null Muskeln“

Mit Andrey Rublev verbindet Kuznetsova eine noch längere Bekanntschaft. Seine Mutter, Marina Marenko, genießt hohes Ansehen in Russland, und fragte bei Kuznetsova nach ihrer Meinung über ihren Sohn an.

„Er war vielleicht sieben, acht Jahre alt. Und er weinte viel und warf ständig seinen Schläger weg. Es sah richtig lustig aus“, erzählte Kuznetsova. „Er war auch damals schon eher schlank. Er trug ein Shirt von Rafael Nadal – eines ohne Ärmel. Er hatte aber absolut null Muskeln, es sah richtig lustig aus.“

Und weiter: „Ich sagte ihr, dass ich nicht wisse, ob er eines Tages unglaublich Tennis spielt. Aber sein Charakter wird immer unglaublich bleiben.“ Rublev, der auch heute bekannt für seine hitzige, emotionale Art auf der Tour ist, schlug in dieser Woche Roger Federer glatt in zwei Sätzen. „Aber schon damals wollte er weiterhin jeden Ball übers Netz bringen. Er hat denselben Charakter, er wurde mit dieser Einstellung geboren.“

Kuznetsova, die eigentlich Federer die Daumen drückt, gab zu, dass Rublevs sieg „ein wenig schmerzte“, aber sie gratulierte Rublev dennoch per SMS. Möglicherweise muss sich Rublev schon am Sonntagabend revanchieren und seiner Landsfrau zum Cincinnati-Triumph gratulieren.

von Lukas Zahrer

Sonntag
18.08.2019, 14:50 Uhr
zuletzt bearbeitet: 18.08.2019, 14:28 Uhr