Trotz Verletzungs-Aus bei den US Open: Djokovic will Federers Rekord brechen
Novak Djokovics Titelmission wurde in der Nacht zum Dienstag jäh gestoppt: von einem befreit aufspielenden Stan Wawrinka - und seiner Schulter.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 02.09.2019, 16:09 Uhr
Novak Djokovic hatte gerade das Break im dritten Satz bekommen, nach einigen Vorhänden weit ins Aus, als er ans Netz trottete und Stan Wawrinka klar machte: Das war's. Die Schmerzen in der linken Schulter, die er durch's gesamte Turnier immer wieder hatte behandeln lassen, waren zurück, nachdem Djokovic im Match zuvor noch auf Besserung gehofft hatte. An manchen Tagen mehr, an anderen weniger stark seien die Schmerzen gewesen, so der Titelverteidiger, verschiedene Schmerzmittel und Therapien brachten nun offenbar keinen Erfolg.
Seit einigen Wochen hatte Djokovic schon mit Problemen zu kämpfen, wie er nun erzählte - in Cincinnati noch war der rechte Ellenbogen im Blickpunkt gestanden. An diesem hatte sich Djokovic nach langwierigen Problemen in den Spielzeiten 2016 und 2017 schließlich Anfang 2018 operieren lassen und ab dem Sommer ein fulminantes Comeback hingelegt mit vier Major-Siegen in den letzten fünf Anläufen.
Mit Grand-Slam-Titel Nummer 17 wird es zumindest in New York nun nichts werden, für Djokovic ist Ruhe angesagt - auch wenn die Situation natürlich "frustrierend" sei, wie er zugab.
Djokovic nimmt aufgebrachtes Publikum in Schutz
Die Buh-Rufe, die Djokovic auf dem Weg aus dem Arthus Ashe Stadium begleiteten, fanden viele als unangebracht. Djokovic sei ein großer Champ und guter Freund, sagte Gegner Wawrinka, "und wenn er aufgeben muss, ist es nicht das Beste, den Court so verlassen zu müssen." Auch wenn Djokovic beruhigte und die Zuschauer in Schutz nahm. "Sie kamen, um ein komplettes Match zu sehen."
Einen nächsten Auftritt habe er in Tokio zum Ende September geplant, erklärte Djokovic noch - ob dem so sein soll, wird von der Genesung abhängen. John McEnroe spekulierte gar, Djokovic könne die Saison bereits jetzt beenden. Nachdem der Weltranglisten-Erste seine Ellenbogen-Verletzung im Jahr 2016 zu lange missachtet hatte und schließlich 2017 seine Saison frühzeitig abbrechen musste, scheint dies als Vorsichtsmaßnahme nicht mal auszuschließen.
Klar ist: Die Aufgabe von New York soll in der Karriere des 32-Jährigen nur ein Hindernis sein auf dem Weg zu seinem erklären Ziel: den Federer-Rekord mit bislang 20 Grand-Slam-Titeln zu übertrumpfen. "Es ist kein Geheimnis, dass ich den Wunsch und das Ziel habe, die meisten Grand-Slam-Turniere zu gewinnen und Rogers Rekord zu brechen", so Djokovic.
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