US Open: Justine Henin kritisiert Daniil Medvedev - "Kann seine Frustration nicht kontrollieren"
Der explosive Auftritt von Daniil Medvedev in New York sorgt nach wie vor für Gesprächsstoff. Nach Boris Becker hat sich nun auch die ehemalige Weltranglistenerste Justine Henin zu Wort gemeldet - und den Russen scharf attackiert.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
27.08.2025, 16:17 Uhr

Der nahezu bizarre Wutausbruch von Danil Medvedev beschäftigt auch die siebenfache Grand-Slam-Siegerin Justine Henin. “Er kann seine Frustration überhaupt nicht mehr kontrollieren, sie lässt ihn explodieren, es wird extrem schwierig für ihn und ziemlich lächerlich”, sagte die Belgierin bei "Eurosport Frankreich".
Medvedev hatte in seiner Erstrundenpartie gegen Benjamin Bonzi nach einem Zwischenfall mit einem Fotografen die Fassung verloren und mächtig gegen Stuhlschiedsrichter Greg Allensworth ausgeteilt. Beinahe hätte der Russe - vom frenetischen Publikum in New York getragen - ein wundersames Comeback geschafft, letztlich gewann der Außenseiter aus Frankreich aber doch noch in fünf Sätzen.
Höhe der Strafe noch nicht bekannt
Mit seinem Verhalten habe Medvedev, der seit vielen Monaten vergeblich nach seiner Topform sucht und bei den vier Major-Events in diesem Jahr insgesamt nur eine Partie gewann, laut Henin den Bogen überspannt. Sein Auftritt in Flushing Meadows sei “nicht zu tolerieren” gewesen. “Und dann muss man sich seine Reaktionen in Pressekonferenzen anhören, in denen er nicht aufrichtig ist."
Der US-Open-Sieger von 2021 hatte nach dem Eklat keine Reue gezeigt und stattdessen die Zuschauer für die große Aufregung verantwortlich gemacht. Wie hoch Medvedevs Strafe sein wird, steht aktuell noch nicht fest. Allenfalls wird der 29-Jährige in diesem Jahr nicht zum ersten Mal zur Kasse gebeten werden. Bei den Australian Open hatte der Russe eine Sanktion in Höhe von 76.000 US-Dollar ausgefasst.
Becker empfahl “professionelle Hilfe”
Henin wünscht sich offenbar auch diesmal ein rigoroses Durchgreifen. “Er hätte schon vor langer Zeit viel härter bestraft werden müssen. Wir werden sehen, was passieren wird, aber es wäre wohlverdient”, meinte die ehemalige Weltranglistenerste. Schließlich “war es nicht das erste Mal, dass er zu weit gegangen ist”.
Vor Henin hatte sich unter anderem bereits Boris Becker zu Wort gemeldet und Medvedev “professionelle Hilfe” ans Herz gelegt. Offen ist, ob die klaren Worte der Tennisgrößen ein Umdenken beim einstigen Weltranglistenersten bewirken.
Hier das Einzel-Tableau in New York
