US Open: Ohne Vorbereitung nach New York - Djokovics riskanter Plan
Novak Djokovic reist ohne Matchpraxis zu den US Open nach New York. Dieser Plan birgt für den 38-Jährigen große Gefahren.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
05.08.2025, 20:14 Uhr

Vor einem Jahr erfüllte sich Novak Djokovic mit dem Gewinn der Olympischen Goldmedaille seinen letzten Traum. Seither wartet der serbische Ausnahmekönner auf einen weiteren großen Triumph – und hat auf der Jagd nach seinem 25. Major-Titel nun einen riskanten Plan gefasst: Bei den US Open 2025 will Djokovic ohne jede Matchpraxis auf Hartplatz antreten.
Nach dem 1000er-Event in Toronto sagte Djokovic zuletzt auch seine Teilnahme in Cincinnati ab. Die Gründe dafür seien, so hieß es am Dienstag von der ATP, nicht medizinischer Natur. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass der langjährige Weltranglistenerste bewusst auf die beiden hochkarätigen Vorbereitungsturniere in Nordamerika verzichtet.
Für Djokovic birgt diese Vorgehensweise freilich Gefahren. Sein bislang letztes Match bestritt der 38-Jährige Anfang Juli in Wimbledon, wo er dem späteren Champion Jannik Sinner im Halbfinale klar in drei Sätzen unterlag. Vor den US Open, die am 24. August beginnen, wird der Serbe lediglich in der neuen Mixed-Konkurrenz mit Landsfrau Olga Danilovic antreten. Eine optimale Vorbereitung auf zwei potenziell kräftezehrende Wochen im Big Apple dürfte für die meisten Spieler anders aussehen.
Djokovic setzt alles auf eine Karte
Dass Djokovic auch ohne Matchpraxis auf Grand-Slam-Ebene reüssieren kann, stellte er in seiner so erfolgreichen Karriere allerdings schon des Öfteren unter Beweis. Die Australian Open in Melbourne, wo der Serbe mit zehn Titeln Rekordchampion ist, nahm Djokovic zumeist ohne Vorbereitung in Angriff.
Ob Djokovics riskanter Plan in New York aufgehen wird, bleibt freilich abzuwarten. Klar ist, dass der Weltranglistensechste beim letzten Major-Event des Jahres alles auf eine Karte setzt. Denn die Kritik, die ein frühes Aus nach sich ziehen würde, wäre wohl mindestens ebenso groß wie der Applaus, sollte Djokovic seinen 25. Grand-Slam-Titel holen.
