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"Vielleicht sollte es sich traurig anfühlen" - Rafael Nadal spricht über die etwas anderen French Open

Rafael Nadal hat wieder einmal die richtige Perspektive gefunden. Diesmal zum Thema mangelnde Zuschauer auf seinem wichtigsten Tennisplatz.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 02.10.2020, 16:54 Uhr

Rafael Nadal hat sich mit den Bedingungen vertraut gemacht
© Getty Images
Rafael Nadal

Wenn Rafael Nadal spricht, sollte man zuhören. Nadal mag ein weltweiter Superstar sein, menschlich scheint er geerdet wie kaum ein Zweiter. Überschwemmungen auf Mallorca? Nadal packt an. Sein Privatleben? Größtenteils privat. Und seine Sicht auf Gott und die Welt? Holt einen meist auf den Boden der Tatsachen zurück./

Seit dem Gewinn der US Open im Vorjahr musste sich der Stier aus Manacor mehrfach fragen lassen, was ihm dieser Sieg bedeute, und wie wichtig ihm die Jagd auf Federers Grand-Slam-Rekord sei (Federer hat 20 Majors gewonnen, Nadal 19). Und Nadal malte ein schönes Bild. Natürlich wäre es schön, den Rekord zu haben, aber deshalb spiele er kein Tennis. Ein Sieg? Fühle sich im ersten Moment super an, ändere aber an seiner Zufriedenheit ein paar Wochen später wenig. Es sei nicht sein Ding, neidisch zu sein, nur weil der Nachbar ein größeres Haus habe.

Nadal ist dankbar für Turniere

Auch in Sachen French Open 2020 packte Nadal wieder mal den Realitätshammer aus. Auf die Frage nach seinem Auftaktsieg, wie es sich denn anfühle, den Court Philippe-Chatrier zu betreten, ohne die übliche Zuschauermenge, das übliche Ambiente, blieb Nadal nüchtern.

Der Platz sei natürlich einmalig für ihn (Nadal hat in 16 Jahren erst zwei Matches hierauf verloren, Anm. d Red.), und natürlich sei es traurig, das Turnier unter diesen Bedingungen abhalten zu müssen. Aber: "Vielleicht sollte es sich genauso anfühlen. Vielleicht sollte es sich traurig anfühlen, weil so viele Menschen auf der Welt leiden müssen."

Man könne letztlich nur den Verantwortlichen dankbar dafür sein, dass dieses und andere Turniere überhaupt stattfinden könnten. "Dass sie vielleicht Geld verlieren, indem sie diese Events stattfinden lassen, die wiederum Jobs für viele Menschen bieten, die ansonsten ins Straucheln kämen, darunter auch viele Spieler." Man könne der ATP und den Grand Slams somit nur dankbar sein um alles, was getan werde, so der 34-Jährige.

Nadal trifft am Freitagnachmittag in seiner Drittrundenpartie auf den Italiener Stefano Travaglia.

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von Florian Goosmann

Freitag
02.10.2020, 16:55 Uhr
zuletzt bearbeitet: 02.10.2020, 16:54 Uhr

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