WTA Bogota: Astra Sharma erreicht nach Sieg über Sara Errani erstes Halbfinale

Die Australierin Astra Sharma hat beim WTA-Turnier in Bogota ihr erstes Halbfinale auf Tourlevel erreicht. Das Match gegen die von unten servierende Sara Errani wurde allerdings zu einer Geduldsprobe.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 13.04.2019, 08:08 Uhr

Astra Sharma
© Getty Images
Astra Sharma

Errani hatte im Achtelfinale für Aufsehen gesorgt, als sie größteneils den "Aufschlag von unten" einsetzte, nachdem sie in den vergangenen Wochen Doppelfehler en masse produziert hatte - alleine in ihren drei Matches in Bogota waren es bis dahin 54 Stück.

Gegen Sharma griff Errani nach ihrem ersten Doppelfehler im ersten Spiel direkt wieder zum "Unterarm Serve", den Spielball zum 1:0 donnerte Sharma außerhalb des Feldes. Auch im weiteren Verlauf des Matches hatte Errani weiterhin große Probleme sowohl mit dem Werfen des Balles, den sie teils viel zu weit nach links warf, als auch mit dem Aufschlag selbst, der einige Male an der Grundlinie landete.

Die aufschlagstarke Australierin Sharma hingegen selbst servierte in Satz eins durch, Errani gelang kein Spiel mehr, auch weil sie keine ihrer fünf Breakchancen nutzte.

In Satz zwei stellte die Italienerin früh um, servierte auch die ersten Aufschläge von unten - und kämpfte sich nach Break-Rückstand mit gutem Tennis noch mal ins Match. Zum einen, weil Sharma oft zu viel wollte und die Returns überpowerte; zum anderen, weil Errani in den Grundlinienduellen taktisch schlau agierte.

Einen 4:5-Break-Rückstand holte Errani wiederum auf, der nun etwas übersichtlicher spielenden Sharma allerdings gelang erneut ein Break zur Vorentscheidung.

Es ist das erste Halbfinale für die 23-Jährige auf Tourlevel, die bei den diesjährigen Australian Open für Aufsehen gesorgt hatte, weil sie gegen alle Wahrscheinlichkeiten die zweite Runde erreicht hatte. Aktuell steht sie mit Platz 138 in der Weltrangliste so hoch wie noch nie, durch ihren Halbfinaleinzug wird sie sich weiter an die Top 100 ranpirschen.

Sie trifft nun auf Lara Arruabarrena, das andere Halbfinale spielen Amanda Anisimova und Beatriz Haddad Maia aus.

Auch für die ehemalige Weltranglisten-Fünfte Errani geht es nach ihrer Sperre wieder aufwärts, dank des Viertelfinaleinzugs bekommt sie Anschluss an die Top 200.

Errani nach Achtelfinal-Sieg beschimpft

Nach ihrem Achtelfinalsieg war Errani wegen ihres Aufschlags von unten teils arg beschimpft worden in den sozialen Medien.

Die "Yips" im Tennis haben dabei schon mehrere Spieler betroffen, am bekanntesten Anna Kournikova, die einst 31 Doppelfehler in einem Match servierte, und French-Open-Finalist Guillermo Coria, der es mal auf 23 Doppelfehler brachte.

Die "ruckartigen Muskelzuckungen" sind speziell im Dart, Snooker, Bowling und vor allem Golf bekannt, unter anderem waren die Golfer Sam Snead, Arnold Palmer und Bernhard Langer von ihnen betroffen.

von Florian Goosmann

Samstag
13.04.2019, 08:05 Uhr
zuletzt bearbeitet: 13.04.2019, 08:08 Uhr