tennisnet.comATP › Grand Slam › Australian Open

Daniil Medvedev: "Djokovic war gut für meine Karriere"

20 Siege in Folge - an Novak Djokovic gab's im Finale der Australian Open aber kein Vorbeikommen für Daniil Medvedev. Für den Djoker hat der 25-Jährige aber nur lobende Worte übrig.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 21.02.2021, 14:09 Uhr

Daniil Medvedev
© Getty Images
Daniil Medvedev

Fast alle Experten hatten Novak Djokovic und Daniil Medvedev beinah gleichauf gesehen, wenn es um die Frage nach dem möglichen Turniersieger der Australian Open 2021 gegangen war. Ein Fünfsatz-Duell? War für die meisten gesetzt./

Es kam anders: Djokovic bewies wieder einmal eindrucksvoll, warum er die Nummer 1 der Welt ist - und nunmehr neunmaliger Champion in Melbourne. Zunächst brach er Medvedev spielerisch, vor allem wieder mal dank seiner famosen Returns, am Ende war Medvedev auch mental nicht mehr Herr der Lage und wendete sich ein ums andere Mal verzweifelt an seine Box. 7:5, 6:2, 6:2 hieß es am Ende für Djokovic.

Und so traurig Medvedev noch kurz vor der Siegerehrung aus der Wäsche schaute, so fein fiel diese dann aus. Medvedev packte eine Story aus, als er als junger Spieler mit Djokovic trainieren durfte, viel zu nervös gewesen sei, um diesen etwas zu fragen - und dann völlig baff, dass Djokovic in Plauderlaune komplett war." Er hatte gerade Wimbledon gewonnen, ich war die Nummer 500 oder 600 der Welt. Ich war überrascht, er hat mich Dinge gefragt und mit mir gesprochen hat als wären wir alte Freunde."

Das Finale zum Nachlesen im Ticker!

Medvedev: "Konnte bestes Tennis nicht abrufen"

In der anschließenden Pressekonferenz legte Medvedev nach. "Als wir trainiert haben, kam er zu spät. Das ist das einzig Schlechte, an das ich mich erinnere. Ansonsten war er super nett. Wir haben ja noch andere gemeinsame Geschichten, zum Beispiel, als er mich in seinem Privatjet mit zum Davis Cup genommen hat. Er war gut für meine Karriere."

Zumindest bis heute. Denn hier war Medvedev ab Mitte des zweiten Satzes mit seinem Latein am Ende. "Ich habe nicht schlecht gespielt, aber auch nicht mein bestes Level." Er habe das Gefühl, Djokovic habe ihn auf ähnliche Art und Weise besiegt wie er selbst Andrey Rublev und Stefanos Tsitsipas: "Vielleicht hat er so gut gespielt, dass ich mein bestes Tennis nicht abrufen konnte."

Der Fehlstart? Habe gar nicht mal an ihm selbst gelegen. "Ich war nicht verspannt, aber er hat mich gebreakt, obwohl ich alle ersten Aufschläge reingebracht habe. Und beim letzten Punkt im ersten Satz habe ich gut serviert, aber er hat in voller Dehnung returniert, ich habe den Ball ins Netz geschlagen und der Satz war weg."

Medvedev will nichts bereuen

Wenn er erneut in einem Finale spielen würde, "würde ich auf und abseits des Platzes ein paar Sachen anders machen. Das heißt nicht, dass ich dann gewinnen würde, aber darum geht es im Leben eines Tennisspielers", so der 25-Jährige, der Verlieren hasst, "ob's in der ersten Runde oder im Finale eines Grand Slams ist." Ob er am Ende seiner Laufbahn 20 oder gar kein Grand-Slam-Turnier gewonnen haben wird, scheint gar nicht so bedeutsam, "ich will einfach nichts bereuen, darum geht es."

Ohnehin sei sein Selbstvertrauen zwar gut, aber... "Was sie (die Big 3) im Tennis erreicht haben, ist unglaublich. Ich bin 25. Wenn ich neun Mal die Australian Open gewinnen will, müsste ich sie nun jährlich gewinnen, bis ich 34 bin. Ich glaube an mich, aber denke nicht, dass das möglich ist."

Sein Hauptziel in 2021, so Medvedev lachend: "Ein Match in Roland Garros gewinnen." In Paris ist Medvedev nach vier Auftritten noch sieglos.

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Djokovic Novak
Medvedev Daniil

von Florian Goosmann

Sonntag
21.02.2021, 14:08 Uhr
zuletzt bearbeitet: 21.02.2021, 14:09 Uhr

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Djokovic Novak
Medvedev Daniil