Davis Cup: Jakub Mensik - Der letzte Eindruck täuscht
Seine Saison 2025 hat Jakub Mensik mit einem Doppelfehler beendet. Das starke Gesamtbild kann dieser Fauxpas allerdings nicht trüben.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
21.11.2025, 12:52 Uhr

von Nikolaus Fink aus Bologna
Freud und Leid, das weiß der geneigte Fan nicht erst seit heute, können im Sport so nah beieinander liegen. Dieser Tage könnte man dazu auch Jakub Mensik befragen: Denn der 20-Jährige machte bei der abschließenden Pressekonferenz des tschechischen Davis-Cup-Teams am Donnerstag einen ziemlich geknickten Eindruck - obwohl er wenige Stunden zuvor noch Pablo Carreno Busta geschlagen hatte.
Der Grund für Mensiks ausbaufähige Laune war wenig überraschend das verlorene Doppel an der Seite von Tomas Machac. In diesem hatten die Tschechen gegen Marcel Granollers und Pedro Martinez in beiden Tiebreaks Satzbälle vorgefunden, diese aber nicht verwertet. Und so stand am Ende eine äußerst knappe 6:7 (8) und 6:7 (8)-Niederlage, die Mensik zu allem Überdruss auch noch mit einem Doppelfehler besiegelte.
Mensik macht den nächsten Schritt
“Natürlich habe ich den Drück gespürt”, gab Mensik zu Protokoll. Er denke aber nicht, dass ihm der Doppelfehler deswegen unterlaufen sei. “Ich habe einfach aggressiv gespielt, weil man das im Doppel so machen sollte.” Vorwerfen konnte sich der 20-Jährige angesichts seiner starken Leistungen in Bologna ohnehin nichts - was auch für das gesamte Jahr 2025 gilt.
Mensik, der die Saison auf Weltranglistenposition 48 begann, schließt diese auf Rang 19 ab. Highlight war der Triumph beim ATP-Masters-1000-Turnier in Miami, wo sich der Tscheche im Finale gegen Novak Djokovic behauptete. Und anschließend vom serbischen Großmeister den Rucksack mit auf den Weg bekam, dass er einer der besten Spieler werden könne.
Mensik: Saison war “eine großartige Reise”
Diesen Gedanken trägt offenbar auch Mensik selbst in sich. “Für mich ist das Wichtigste, dass ich - auch wenn ich jetzt unter den Top 20 bin - noch viel Raum für Verbesserungen sehe. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb des Platzes”, erklärte der Tscheche auf tennisnet-Nachfrage. Er freue sich auf die kommende Saison und werde “wie immer” sein Bestes geben, um sich “jeden Tag, jede Woche, jedes Turnier zu verbessern”.
Die für ihn nun abgeschlossene Spielzeit sei “eine großartige Reise” gewesen: “Wenn mir jemand vor der Saison gesagt hätte, dass sie so enden würde, was die Platzierung und die Ergebnisse angeht, hätte ich das auf jeden Fall gerne genommen.” Als krönender Abschluss könnte auf Mensik im Dezember noch die Verleihung des “Breakthrough Awards” warten. Was zweifelsohne ein passenderes Saisonende wäre als ein Doppelfehler.
