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"Hat nicht funktioniert": Daniil Medvedev verteidigt Aufschlag von unten bei Tsitsipas-Matchball dennoch

Mit seinem Aufschlag von unten schaute der gute Daniil Medvedev am Ende des Matches gegen Stefanos Tsitsipas etwas blöd aus der Wäsche. Als Fehler wollte er den Versuch dennoch nicht bezeichnen.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 10.06.2021, 06:45 Uhr

Daniil Medvedev steht in Paris im Achtelfinale
Daniil Medvedev steht in Paris im Achtelfinale

"Er ist ein Fuchs." Sagt der Laie. "Sein Verstand ist sehr groß. Sehr komplex, wie ein Computer. Er hat so viele Dinge, die er in der einen Sekunde zusammenfügen kann." Sagt Francisca Dauzet. Ihres Zeichens Sportpsychologin, und zwar die von Daniil Medvedev.

6:3, 7:6 (3) und 6:5, Vorteil Tsitsipas stand es am Dienstagabend, als Medvedev die Dinge also zusammenfügte, seinem Gegner einen Aufschlag von unten präsentierte und ihm ans Netz folgte. Sein Pech: Der "Aufschlag" war viel zu hoch und zu lang, und Tsitsipas hatte den Braten gerochen. Der Grieche fackelte nicht lange, sondern zog eine humorlose Rückhand an Medvedev vorbei - Game, Set, Match und Halbfinale in Paris./

Medvedev: "Er stand zu weit hinten"

Dumm gelaufen? Vielleicht. Medvedev jedoch nahm sich der Sache im Anschluss logisch an. Er habe das gesamte Match darüber nachgedacht, diesen Schlag bei einem wichtigen Punkt einzusetzen. "Denn meiner Meinung nach stand er sehr weit hinten, da kann so was immer funktionieren", erklärte er.

In der aktuellen Situation habe er gespürt, dass Tsitsipas ihm überlegen sei, "da dachte ich, es ist jetzt gut, das zu probieren." Er setze den Aufschlag von unten im Training öfters an, so Medvedev weiter, "und die Jungs sind meist recht überrascht. Sie kriegen den Ball nur sehr tief und können ihn allenfalls slicen, daher bin ich ans Netz gekommen." Aber: "Es hat wirklich gar nicht funktioniert", stellte er fest.

Tsitsipas: "War bereit"

Als Fehler wollte er seine Aktion dennoch nicht bezeichnen. "Es war taktisch, ich würde nicht sagen, dass es ein Fehler war. Ich wollte das versuchen. Werde es aber wohl nächstes Mal nicht mehr tun, wenn ich weiß, dass er damit rechnet."

Alternativ muss Medvedev seinen Aufschlag von unten wohl besser verheimlichen. Denn Tsitsipas hatte ihn früh erkannt, wie er erklärte. Medvedev habe bei seiner Bewegung kurz gestoppt, "ich habe gespürt, dass da irgendwas kommt, und ab dann war ich bereit", so Tsitsipas. Er habe realisiert, dass Medvedev etwas von der Norm abweiche. "Und dann habe ich getan, was ich tun musste."

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von Florian Goosmann

Donnerstag
10.06.2021, 09:50 Uhr
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