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Novak Djokovic verliert Prozess und darf an Australian Open 2022 nicht teilnehmen

Novak Djokovic hat seinen Einspruch gegen die Zurückweisung seines Visums verloren, er muss damit abreisen und wird die Australian Open 2022 nicht spielen können.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 16.01.2022, 09:44 Uhr

Im Davis Cup werden wir Novak Djokovic sehen - aber bei den Australian Open?
© Getty Images
Novak Djokovic

Novak Djokovic ist im Prozess um die Zurückweisung seines Visums unterlegen, sein Einspruch um die Entscheidung von Immigrationsminister Alex Hawke blieb damit ohne Erfolg. Das gab das australische Bundesgericht am späten Sonntagnachmittag australischer Zeit bekannt./

Gründe wurden noch nicht genannt, sollen aber nachgeliefert werden.

Djokovic wird damit aus Australien abreisen müssen und wird an den Australian Open 2022 nicht teilnehmen dürfen. Damit geht eine mehrtätige und denkwürdige "Vorrunde" zu den Australian Open zu Ende.

Richter James Allsop gab die Entscheidung der drei Richter alleine bekannt, sie sei einstimmig gewesen, sagte er. Er stellte klar, es habe sich nicht um einen Einspruch gegen die Entscheidung der Exekutive gehandelt, sondern um einen Antrag an das Gericht als separaten Arm der Regierung. Es sei darum gegangen, die Entscheidung des Ministers auf ihre Rechtmäßigkeit oder Rechtmäßigkeit der drei vorgebrachten Gründe hin zu überprüfen. Es habe sich also darauf bezogen, ob die Entscheidung unverhältnismäßig oder rechtlich unangemessen gewesen sei.

Djokovic bleibt damit auch auf den Gerichts- und Anwaltskosten sitzen.

Djokovic damit nicht bei Australian Open dabei

Djokovic hatte mit einer Ausnahmegenehmigung nach Australien einreisen wollen, wurde dann jedoch am Flughafen zurückgewiesen. Eine erste Anhörung gab Djokovic recht, Richter Kelly verwies hier jedoch ausschließlich auf Verfahrensfehler bei der Abweisung - Djokovic hatte zu wenig Zeit bekommen, um sich zu beraten.

Danach machte allerdings Einwanderungsminister Alex Hawke von seiner "personal power" Gebrauch. Gründe hierfür waren auch Djokovics mittlerweile ans Licht gekommenes Verhalten nach seinem positiven PCR-Test im Dezember, als er sich trotz Kenntnis in der Öffentlichkeit bewegte und ein Interview gab. Auch die öffentliche Sicherheit wurde angeführt, die Gefahr, Djokovic könnte zum Idol der Impfgegner aufsteigen. Bereits am Samstag gab es Demonstrationen von australischen Impfgegnern im Melbourne Park.

Djokovic wird seinen Titel in Melbourne damit nicht verteidigen können.

Er hätte eigentlich am Montag bereits sein Erstrundenspiel gegen Miomir Kecmanovic bestreiten sollen. Der Spielplan für den Turnierauftakt war lange Zeit noch zurückgehalten worden, nachdem sich die Verhandlung allerdings lange hinzog (Beginn war 9.30 Uhr australischer Zeit), gab man sie doch bekannt.

Der 34-jährige Djokovic ist bei den Australian Open mit neun Turniersiegen der Rekordchampion. Mit einem Sieg in diesem Jahr hätte er seinen 21. Grand-Slam-Titel holen und damit an Roger Federer und Rafael Nadal vorbeiziehen können.

Djokovic: "Ich bin extrem enttäuscht von der Entscheidung"

Djokovic erklärte in einer ersten Stellungnahme, extrem enttäuscht über die Entscheidung zu sein.

Er werde sich nun etwas Zeit nehmen, sich zu sammeln, bevor er weitere Statements abgebe. "Es ist mir unangenehm, dass der Fokus der vergangenen Wochen derart auf mir lag, und ich hoffe, wir können uns nun alle auf das Spiel und Turnier konzentrieren, das ich liebe", heißt es weiter.

Djokovic bedankte sich bei seiner Familie und seinen Freunden für die große Unterstützung. "Ihr habt mir viel Kraft gegeben."

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von Florian Goosmann

Sonntag
16.01.2022, 07:58 Uhr
zuletzt bearbeitet: 16.01.2022, 09:44 Uhr

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