So ist Jannik Sinner nach Wien wieder Weltranglistenerster
Ausgerechnet nach den Erste Bank Open in Wien könnte Jannik Sinner wieder an der Spitze der Weltrangliste stehen. Der Weg dorthin ist ebenso simpel wie kompliziert.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
01.10.2025, 19:55 Uhr

Der Grundstein ist gelegt: Mit seinem Turniersieg in Peking hat Jannik Sinner die kleine Chance am Leben erhalten, noch im Oktober auf den Thron des ATP-Rankings zurückzukehren. Dafür benötigt der Südtiroler in diesem Monat einen Traumlauf - der angesichts seiner enormen Stärke auf Hartplatz freilich nicht unmöglich ist.
In der Weltrangliste liegt Carlos Alcaraz derzeit 590 Zähler vor Sinner. Da der Spanier das ab dieser Woche stattfindende ATP-Masters-1000-Turnier in Shanghai auslässt, fallen ihm die 200 Zähler von seinem Viertelfinaleinzug im Vorjahr definitiv aus der Wertung. Heißt konkret: Sollte Sinner seinen Titel in der chinesischen Metropole verteidigen, hätte er nach dem Event in China nur mehr 390 Punkte Rückstand auf Alcaraz.
Titel in Shanghai und Wien sind für Sinner Pflicht
Diese könnte Sinner bei den Erste Bank Open (20. bis 26. Oktober) gutmachen. Dafür müsste der 24-Jährige, der 2024 wie Alcaraz weder in Wien noch in Basel spielte, in Österreichs Bundeshauptstadt die 500 Punkte für den Turniersieg einheimsen. Schon die 330 Zähler für das Erreichen des Endspiels wären zu wenig, um Alcaraz zu überholen. Der Spanier seinerseits wird - sollte er zuvor nicht überraschenderweise eine Wildcard annehmen - erst beim ATP-Masters-1000-Turnier in Paris (27. Oktober bis 2. November) auf die Tour zurückkehren.
Demnach muss Sinner für die Rückkehr auf Weltranglistenposition eins sowohl in Shanghai als auch in Wien triumphieren. Allzu lange würde der Italiener aber selbst dann nicht an der Spitze verweilen: Denn die 1500 Punkte, die Sinner im Vorjahr für den ungeschlagenen Sieg bei den ATP Finals kassierte, werden noch vor Beginn des diesjährigen Jahresabschlussevents aus der Wertung fallen.
Alcaraz in Pole Position
Alcaraz hat am Jahresende sowohl bei den ATP Finals (200 Punkte) als auch in Paris (100 Punkte) kaum etwas zu verteidigen. Selbst ein Turniersieg in Frankreichs Hauptstadt wäre für Sinner, der das letzte 1000er-Turnier des Jahres 2024 krankheitsbedingt auslassen musste, also nicht genug, um abzüglich der Vorjahrespunkte in Turin vor seinem Dauerkonkurrenten zu bleiben. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass Alcaraz die ATP Finals definitiv als topgesetzter Spieler in Angriff nehmen wird.
Wie unwahrscheinlich Sinners Überwintern auf Weltranglistenposition eins ist, legt ein Blick auf das Race to Turin nahe: In diesem beträgt sein Rückstand auf Alcaraz 2580 Punkte. Was auch heißt, dass der Italiener bei seinen nur vier verbleibenden Turnieren ziemlich groß aufspielen muss - und darüber hinaus Schützenhilfe des Iberers benötigt.
Der Stand in der Weltrangliste
