Das Tennisjahr 2020 von... Victoria Azarenka

Victoria Azarenka hat nach dem Corona-Shutdown eines der sensationellesten Comebacks hingelegt.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 10.12.2020, 18:18 Uhr

Victoria Azarenka steht beim WTA-Event von Ostrava im Endspiel
© Getty Images
Victoria Azarenka steht beim WTA-Event von Ostrava im Endspiel

Victoria Azarenka war einer der Spielerinnen zu Beginn der 2010er-Jahre: Zwei Major-Titel holte Vika (Australian Open 2012, 2013), 51 Wochen lang führte sie die Weltrangliste an. Was danach folgte, waren jedoch anspruchsvolle Zeiten für die mittlerweile 31-Jährige. Eine Fußverletzung stoppte sie 2014, und als sie sich 2016 aufmachte, wieder ganz oben anzugreifen (nach Turniersiegen in Brisbane, Indian Wells und Miami), musste sie erneut pausieren. Diesmal aufgrund einer eigentlich schönen Nachricht - Azarenka war schwanger -, das erneute Comeback jedoch war überlagert von Sorgerechtsstreitigkeiten, aufgrund derer sie nicht ohne Sohn Leo aus Kalifornien ausreisen durfte./

2019 der Tiefpunkt bei den Australian Open: Nach einer Auftaktniederlage gegen Laura Siegemund saß Azarenka verzweifelt in der Pressekonferenz. "Ich habe viel durchgemacht in meinem Leben und manchmal frage ich mich, warum ich mir das antue", klage sie. "Im Training spiele ich wirklich gut, aber im Match kann ich es nicht umsetzen."

Azarenka: Mega-Comeback in Cincinnati und bei den US Open

2020? Sollte alles wieder besser werden, wenn auch nach schwierigem Beginn. In Melbourne fehlte sie aus persönlichen Gründen und spielte einzig in Monterrey (Auftaktniederlage gegen Tamara Zidansek). Beim Tour-Comeback in Lexington im August unterlag sie noch Venus Williams. Aber dann: Startete sie einen unglaublichen Lauf! In Cincinnati holte Vika nach Siegen über Donna Vekic, Caroline Garcia und Johanna Konta den Titel (im Finale konnte Naomi Osaka nicht antreten); bei den folgenden US Open schlug sie unter anderem Aryna Sabalenka, Elise Mertens und Serena Williams, bevor im Endspiel, trotz Satzführung, Naomi Osaka aufdrehte.

"Ich war bereit, meine Karriere zu beenden", reflektierte Azarenka die Zeit vor ihrem Comeback-Lauf. "Es war knapp." Sie zeigte sich zudem reifer, "ich habe mehr Spaß bei Turnieren." Wenn man jung sei, habe man oft nicht so gute Leute um sich, die einem den Tunnelblick aufzwängen, "nicht nach rechts, nicht nach links schauen". Sie habe sich nun verändert.

Verrückt: Azarenka flog nach den US Open direkt weiter nach Rom, gewann dort nur vier Tage nach dem New-York-Finale ihr Auftaktspiel gegen Venus Williams - und prügelte danach Sofia Kenin mit 6:0, 6:0 vom Platz. (Stichwort "verrückte Tenniswelt": Kenin erreichte anschließend das Finale der French Open.) Ihre Saison beendete Azarenka mit einem Finaleinzig in Ostrava.

Azarenka: Das Jahr 2020 in Zahlen

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von Florian Goosmann

Donnerstag
10.12.2020, 10:32 Uhr
zuletzt bearbeitet: 10.12.2020, 18:18 Uhr