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Die besten Männer-Matches bei den Australian Open 2020

Welche Matches sind von den Australian Open 2020 bei euch hängengeblieben? Bei uns waren es vor allem diese hier...

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 01.12.2020, 19:58 Uhr

Roger Federer
© Getty Images
Roger Federer

Rafael Nadal - Nick Kyrgios, 6:3, 3:6, 7:6 (6), 7:6 (4) - Achtelfinale

Gab es jemals ein schlechtes Spiel zwischen Rafael Nadal und Niyk Kyrgios? Okay: Bei dieser Paarung ist die Euphorie bereits im Vorfeld groß. Zu verrückt das erste Aufeinandertreffen der beiden in Wimbledon 2014, als Kyrgios, noch völlig unbekannt, Nadal überraschte. Oder das in Acapulco 2019, als Kyrgios seine persönliche Nadal-Fehde ins Rollen brachte. Und das Wimbledon-Match im selben Jahr, als er Nadal abschießen wollte./

Das Achtelfinale von Melbourne stand vor allem im Schatten des tragischen Tods von Basketball-Legende Kobe Bryant, in dessen Shirt Kyrgios sich warmspielte. Das Match? Blieb ohne persönlichen Tiefschlag - und auf hohem Niveau. Nadal erklärte im Anschluss: "Wenn er so spielt wie heute, mit dieser positiven Einstellung, gibt er dem Sport gute Dinge mit. Ich mag den Nick Kyrgios, den wir während dieses Turniers gesehen haben." Und Kyrgios fand, dass er "als Mensch Fortschritte gemacht" habe.

Dominic Thiem - Alexander Zverev, 3:6, 6:4, 7:6 (3), 7:6 (4) - Halbfinale

Eine ausgeglichene Partie, in der am Ende Thiem in den entscheidenden Tiebreaks der bessere Mann war. "Das ist surreal. Was für ein großartiger Start in die Saison", freute er sich im Anschluss an die spannende, aber nicht durchweg hochklassige Partie. Die Belohnung: das dritte Grand-Slam-Finale insgesamt, das erste in Australien für den Lichtenwörther. Der mit dem Sieg im direkten Vergleich zu Zverev auf 7:2 davonzog.

Roger Federer - John Millman, 4:6, 7:6 (2), 6:4, 4:6, 7:6 (8), 3. Runde

So richtig ernst hatte das Spiel keiner genommen, trotz Millmans Sieg über Federer bei den US Open 2018. Damals hatte Millman eine wahre Hitze- und Luftfeuchtigkeitsschlacht gewonnen, an deren Ende Federer zugab, nur noch froh gewesen zu sein, vom Platz runter zu dürfen.

Federer streute diesmal viel, am Ende musste der Matchtiebreak (bis 10) entscheiden. 8:4 führte der Australier bereits, bevor Federer eines seiner größten Comebacks feierte - auch, weil Millman nervös wurde und seine beiden Minibreaks mit vermeidbaren Vorhandfehlern hergab. Federer indes spielte kontrolliert-offensiv, holte sich selbst den Matchball zum 9:8 und schloss das Spiel mit einem Vorhandwinner ab, den ihm Millman aufgelegt hatte. Der 100. Sieg für den Maestro bei den Australian Open - und einer seiner knappsten.

Novak Djokovic - Dominic Thiem, 6:4, 4:6, 2:6, 6:3, 6:4 - Finale

Es war ein typisches Djokovic-Match! Der Djoker wirkte zwischenzeitlich rat- und hilflos, als Dominic Thiem das Doppelbreak im dritten Satz geschafft hatte, und holte den Physio. Aber bereits ganz am Ende des dritten Durchgangs hatte Djokovic seine Intensität wiedergefunden. Der vielleicht entscheidende Ball: Beim 3:4 im vierten Durchgang schoss Thiem eine Vorhand in Djokovics Lauf und legte den anschließenden Volley ins Netz- statt eines sicheren 30:0 stand es 15:15. Djokovic schaffte das Break, servierte in nullkommanichts zum Satzausgleich aus. Und ließ im fünften Satz nichts mehr anbrennen.

Thiem musste damit weiterhin auf den ersten Major-Triumph warten - dieser sollte im Spätjahr bei den US Open folgen.

Roger Federer - Tennys Sandgren, 6:3, 2:6, 2:6, 7:6 (8), 6:3

Wie viele Leben hat dieser Roger Federer? Das fragten sich wohl einige bei Federer bereits zweitem Houdini-Act bei den Australian Open 2020.

Sieben Matchbälle nutzte Sandgren nicht - Federer blieb trotz Verletzung (er musste im dritten Satz den Platz verlassen) immer dran, wehrte beim 4:5 in Durchgang vier die ersten drei Matchbälle ab, im Tiebreak beim 3:6 die nächsten, einen weiteren beim 6:7. Und nutzte schließlich seine Chance zum Satzausgleich. "Man muss manchmal etwas Glück haben. Ich habe das heute eigentlich nicht verdient, aber stehe dennoch hier... und bin sehr glücklich", sagte Federer im Anschluss. Weiter ging's für ihn jedoch nicht: Die Oberschenkelverletzung ließ im Halbfinale gegen Djokovic nicht mehr viel zu, Federer ging hier, trotz Chancen zu einer frühen 5:1-Führung in Satz 1, nach drei Durchgängen gegen den späteren Turniersieger vom Platz. Es war rückblickend sein letztes Match im Jahr 2020.

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von Florian Goosmann

Dienstag
01.12.2020, 15:20 Uhr
zuletzt bearbeitet: 01.12.2020, 19:58 Uhr

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